16. April 2012
Situation der Krankenhäuser in NRW in Schlagworten
- Die konkrete Tariflast 2012 (+3,5 %) beträgt rund 400 Mio. Euro.
- Davon beträgt der refinanzierte Anteil nur 105 Mio. Euro.
- Die refinanzierte Lohnsteigerung liegt damit bei durchschnittlich nur rund 30 Euro brutto pro Monat und Beschäftigtem. Dies entspricht einer Steigerung von rund 0,9 %.
- Die Finanzierungslücke 2012 allein im Personalkostenbereich beträgt 295 Mio. Euro.
- Ohne Verbesserung der finanziellen Situation der Krankenhäuser droht der Abbau von 6.000 Arbeitsplätzen.
- Der gerade mühsam erfolgte schrittweise Aufbau von rund 3.600 bis 3.700 Pflegekräften durch das dreijährige Pflegestellenförderprogramm (2009 bis 2011) wird damit vollständig zunichte gemacht.
- Folge ist eine weitere Zunahme der Arbeitsverdichtung. Die Attraktivität der Pflegeberufe leidet.
- Das politische Ziel, den Arbeitsplatz Krankenhaus für junge Menschen attraktiv zu gestalten, rückt zusehends in weite Ferne. Warum sollen sich junge Menschen zukünftig für den Arbeitsplatz Krankenhaus entscheiden?
- Insbesondere ältere Beschäftigte leiden unter der zunehmenden Arbeitsverdichtung. Wie können die Kompetenzen älterer Beschäftigter langfristig für Krankenhäuser erhalten bleiben?
- Bei der Investitionsförderung liegt NRW im Ländervergleich traditionell weit zurück auf einem „Abstiegsrang“.
- Der von der rot-grünen Landesregierung vorgesehene Haushaltsansatz 2012 ist mit rund 490 Mio. Euro relativ konstant geblieben. Nicht einmal eine Anpassung an die Kostenentwicklung hat in den zurückliegenden Jahren stattgefunden.
- Die jährliche Gesamtsumme für dringend notwendige Investitionen würde nach einem Gutachten von Professor Rürup (Gutachten aus 2008; Zahlen aus 2007) bezogen auf NRW bei rund 1,2 Mrd. Euro liegen.
- Die strukturelle Unterfinanzierung beträgt rund 700 Mio. Euro pro Jahr.