28. Dezember 2020
Ohne Corona-Ausgleich droht ein Blick in den Abgrund: NRW-Krankenhäuser brauchen sichere Liquidität im Kampf gegen die Pandemie
Auch an den Weihnachtstagen hat der Kampf gegen das tückische Corona-Virus unverändert den aufreibenden Alltag in den Krankenhäusern geprägt. Den Pflegerinnen und Pflegern, Ärztinnen und Ärzten auf den Stationen und in den Notaufnahmen dankt der Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), Jochen Brink, für ihren unermüdlichen und aufopfernden Einsatz nicht nur an den Festtagen, sondern über das gesamte Jahr hinweg: „Sie haben unter einer enormen Belastung alles getan, um die oft schweren COVID-19-Symptome der Patientinnen und Patienten kontrollierbar zu halten und ihr Leid zu lindern. Oft haben sie um das Leben dieser Erkrankten gerungen und sind dabei bis an ihre Grenzen gegangen. Dafür gebührt diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unser tief empfundener Dank und Respekt.“
Angesichts einer sich nach den Festtagen weiter zuspitzenden Infektionslage nennt es Brink unverständlich, dass die Krankenhäuser und ihre Beschäftigten vor einem unruhigen Jahr mit einer unklaren Perspektive stünden. Denn ohne einen Ausgleich für die in 2021 in Folge der Corona-Pandemie erwartbaren Erlöseinbußen steuerten viele Kliniken auf gefährliche Verluste zu, denen sie nur noch durch Einsparmaßnahmen begegnen könnten. „Das ist zum Jahreswechsel ein Blick in den Abgrund, weil ein Corona-Ausgleich nicht absehbar ist“, warnt Brink. „Liquiditätslücken dürfen nicht zu Versorgungslücken werden.“
Schon jetzt könnten einzelne Krankenhäuser keine Patienten mehr aufnehmen, lenkt der KGNW-Präsident den Blick auf die sich zuspitzende Corona-Lage. Immer wieder drohe in einzelnen Städten und Kreisen eine solche Ausnahmesituation. Doch anders als im jetzt auslaufenden Jahr seien die wirtschaftlichen Folgen daraus für 2021 nicht mehr abgesichert. „Wir gehen blind ins zweite Pandemie-Jahr, weil aus Berlin keine Informationen kommen, wie es 2021 weitergehen soll“, erklärt Brink. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse den Krankenhäusern auch für das kommende Jahr eine Liquiditätssicherung zuzusagen: „Die Corona-Krise fordert von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ja vom ganzen System Krankenhaus einen enormen Kraftakt. Es wäre fatal, sie jetzt zu schwächen.“
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