01. Juli 2009

Qualität im Krankenhaus – entscheidender Parameter im Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern

Düsseldorf, 1. Juli 2009 - Die hohe Bedeutung des Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung in den Krankenhäusern im zunehmenden Wettbewerb der Leistungserbringer stand im Mittelpunkt des
3. Qualitätstages der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), der am 1. Juli 2009 mit über 100 Teilnehmern im Zentrum für IT-Sicherheit in Bochum stattfand.

In den Vorträgen und Workshops dieser Veranstaltung wurde deutlich, dass sich die Krankenhäuser auf breiter Front zur Sicherung der Qualität ihrer medizinischen Leistungserbringung und zur Qualitätstransparenz für die Patienten bekennen und hier die Weiterentwicklung von Qualitätsparametern sowie die Transparenz des Leistungsgeschehens vorherrschende Themen sind.

„In keinem anderen Leistungsbereich des Gesundheitswesens gibt es so umfassende Aktivitäten zur Qualitätssicherung wie in den Kliniken“, betonte KGNW-Geschäftsführer Richard Zimmer und wies auf die gesetzlich vorgeschriebene Veröffentlichung umfassender Qualitätsberichte, die freiwillige Beteiligung an verschiedenen Krankenhausführern sowie an zusätzlich höchst anspruchsvollen Qualitäts-Prüfungen und –Zertifizierungen hin.

„Wir als KGNW stellen uns ganz bewusst der Verantwortung und haben schon sehr frühzeitig verschiedene Initiativen unternommen, um die Qualitätssicherung in unseren Krankenhäusern zu thematisieren und weiter voranzutreiben,“ erklärte der KGNW-Geschäftsführer.

Deutlich wurde dieses Engagement am aktuellen bundesweiten Pilotprojekt „Qualität aus Routinedaten“, das von der KGNW in Bochum vorgestellt wurde. Dieses Projekt wird zurzeit von der KGNW als erster Krankenhausgesellschaft in enger Abstimmung mit den Krankenhaus-Zweckverbänden entwickelt und ist bereits auf Interesse in anderen Bundesländern gestoßen. Hier werden routinemäßig ohnehin für administrative Zwecke erhobene Daten zur Qualitätssicherung herangezogen.

Mit Nachdruck sprachen sich die Krankenhausvertreter für einen Wettbewerb um die beste Qualität der Leistungen aus. Im Vordergrund müssen hier valide und belastbare Qualitätsindikatoren für eine objektive und faire Qualitätsmessung stehen, die die Versorgungsleistung der einzelnen Leistungserbringer verlässlich abbilden, ohne gleichzeitig die immer wieder beklagte Dokumentationslast zu erhöhen.

Vehement abgelehnt wurde dagegen ein Preiswettbewerb mit erzwungenen Rabatten, bei dem nicht die Qualität der Leistungen, sondern ein Preisdumping zu Lasten der Patientenversorgung im Mittelpunkt steht und vielfach von Krankenkassen gefordert wird. Diese Ablehnung galt auch dem zurzeit in der Gesundheitspolitik diskutierten Modell „Pay for Performance (P4P)“, mit dem die Krankenkassen mit ihrer Marktmacht Preisdumping durchsetzen wollen.

KGNW-Geschäftsführer Richard Zimmer: „Die KGNW will mit diesem 3. Qualitätstag ganz bewusst ein Zeichen setzen, dass sich die Krankenhäuser zu Qualitätswettbewerb und Transparenz im Interesse der Patienten bekennen und dass die Kliniken mit dem Projekt „Qualitätssicherung aus Routinedaten“ auch einen großen Schritt zur Weiterentwicklung und zur Transparenz des Leistungsgeschehens tun wollen. Andererseits lehnen wir aber Preiswettbewerb mit erzwungenen Rabatten als Preisdumping nachdrücklich ab.“


KGNW-Geschäftsführer Richard Zimmer stellte Dirk Pfitzer, Porsche Consulting GmbH, vor.


Dr. Peter Lütkes, Universitätsklinikum Essen, erläuterte aus Sicht eines Krankenhauspraktikers die Bedeutung der Anwendung von Routinedaten.