08. Juni 2009

Umfrage ohne jeden Aussagewert

Düsseldorf, 8. Juni 2009 – „Die ausgesprochen negativen Darstellungen der Ärztekammer Westfalen-Lippe zur Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes in den westfälischen Kliniken haben mit der Realität nichts zu tun“, erklärte Karsten Gebhardt, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) und wies die negativen Behauptungen von Ärztekammerpräsident Dr. Theo Windhorst zu Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz und überlange Arbeitzeiten in den Kliniken zurück.

Die aus einer Umfrage zum Arbeitszeitgesetz der Ärztekammer Westfalen resultierenden Ergebnisse, die in Münster vorgestellt wurden, und deren Aussagekraft werden von der KGNW grundsätzlich in Frage gestellt. „Von einer repräsentativen Umfrage kann im vorliegenden Fall keineswegs gesprochen werden, da sich von den über 30.000 Klinikärzten in NRW – davon etwa 15.000 Krankenhausärzten in Westfalen-Lippe – gerade einmal 1.100 Ärzte an der Umfrage beteiligt haben. Das sind gerade einmal 7 Prozent“, kritisierte Gebhardt. Eine Täuschung sei, von dieser Zahl auf alle Ärzte zu schließen. Zudem sei der Fragebogen auf der Homepage der Ärztekammer sowie im Westfälischen Ärzteblatt frei verfügbar gewesen, sodass völlig unklar sei, wer geantwortet habe.

„Für uns ist der Aussagewert der vorgelegten Ergebnisse dadurch auch zusätzlich gleich null, da sich jeder Internetnutzer und jeder Leser des Westfälischen Ärzteblattes auch als Nichtmediziner an der Umfrage beteiligen und die Fragen beantworten konnte“, begründete der KGNW-Präsident seine Kritik am Vorgehen der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hob aber gleichzeitig hervor, dass die Krankenhausgesellschaft jederzeit bereit sei, sich an einer konstruktiven Diskussion über die aktuelle Situation insbesondere der Ärzte und der Pflegberufe in den nordrhein-westfälischen Krankenhäusern zu beteiligen.

„Es wäre in der Sache weitaus zielführender gewesen, der Präsident der Ärztekammer hätte der KGNW sein Angebot zu einer gemeinsamen Aktion gegen den Ärztemangel im Vorfeld seiner öffentlichen Aktivitäten übermittelt, um mit einem gemeinsam abgestimmten Konzept diesem für beide Seiten gravierenden Problem des Ärztemangels in den Kliniken mit seinen negativen Folgen für die Patientenversorgung begegnen zu können“, betonte Gebhardt.