10. Juli 2007
KGNW begrüßt Gesprächsbereitschaft des Gesundheitsministers zur Finanzierung medizinischer Leistungen in Brustzentren
Düsseldorf, 10. Juli 2007 - Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will mit dazu beitragen, eine sachgerechte Lösung für die Finanzierung anfallender erheblicher Zusatzkosten bei Brustzentren zu finden.
„Wir begrüßen nachdrücklich, dass der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister sein politisches Gewicht einbringen will, eine sachgerechte Lösung zur Finanzierung von medizinischen Leistungen in Brustzentren zu finden“, erklärte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen Richard Zimmer.
Der nordrhein-westfälische Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Karl-Josef Laumann hatte in einer Pressemitteilung angekündigt, in einem Gespräch mit der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen und den Krankenkassen eine einvernehmliche Lösung hinsichtlich der Mehrleistungen in den Brustzentren und der entsprechenden Finanzierung zu finden.
„Mit der Anerkennung zum Brustzentrum, dem damit verbundenen aufwendigen Zertifizierungsverfahren und notwendigen Zusatzleistungen in der Versorgung von Brustkrebspatientinnen sind für die 51 Zentren erhebliche Zusatzkosten verbunden, die zu großen Teilen nicht von den Krankenkassen refinanziert werden“, wies der KGNW-Geschäftsführer auf die gravierenden finanziellen Mehrbelastungen für die beteiligten Krankenhäuser hin. Die Kliniken hätten im Vertrauen auf eine gerechte Re-Finanzierung erhebliche Vorleistungen für die Patientinnen erbracht. Nunmehr müsste die KGNW aber nach Umfrage feststellen, dass für einzelne Kliniken jährlich finanziell nicht gedeckte Zusatzkosten von bis zu 500.000 Euro entstünden.
Dies könne nicht akzeptiert werden, denn Spitzenmedizin könne es nicht zum Nulltarif geben, betonte Zimmer. Den Krankenhäusern müssten die zusätzlichen finanziellen Mittel, die für aufwendige Medizinausstattung, Voruntersuchungen, psychologische Betreuung der Krebspatientinnen, Koordination des Netzwerkes eines Brustzentrums und vor allem für zusätzliche Personalkosten im ärztlichen und nicht-ärztlichen Bereich aufzuwenden seien, erstattet werden. Die derzeitige Unterfinanzierung überfordert die etablierten Brustzentren massiv.
„Dieser Zustand kann nicht länger hingenommen werden – deshalb sollte zu dem vom Minister Laumann angekündigten Gespräch so schnell wie möglich eingeladen werden“, erklärte der KGNW-Geschäftsführer.
Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (KGNW) ist der Zusammenschluss der Krankenhausträger und ihrer Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Düsseldorf. Die Aufgabe der KGNW ist es, auf "eine der Würde des Menschen verpflichtete, humane, bedarfsgerechte, leistungsfähige, wirtschaftliche und finanziell abgesicherte Versorgung durch eigenverantwortlich tätige Krankenhäuser mit pluraler Trägerstruktur hinzuwirken". Sie vertritt die Interessen ihrer Mitgliedskrankenhäuser und nimmt die ihr gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben im Rahmen der Selbstverwaltung wahr. In den 444 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern werden jährlich fast vier Millionen Patienten behandelt. Mit rund 250.000 Beschäftigten sind die Krankenhäuser einer der bedeutendsten Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen