21. Juni 2000

Nordrhein-Westfälische Krankenhäuser bereiten sich auf neues Entgeltsystem vor

Düseldorf 21. Juni 2000 - Gemäß dem zum 01.01.2000 in Kraft getretenen GKV-Gesundheitsreformgesetz wird das derzeitige Vergütungssystem der deutschen Krankenhäuser zum 01.01.2003 durch ein durchgängig leistungsorientiertes pauschalierendes Entgeltsystem ersetzt. Das neue Entgeltsystem soll sich an einem international bereits eingesetztem Vergütungssystem auf Basis von Diagnosis Related Groups (DRG) orientieren. Die Entscheidung über die Grundstrukturen sowie die konkrete Ausgestaltung liegt in den Händen der Selbstverwaltung.

Vor diesem Hintergrund fand am 20. Juni 2000 in der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf die Kick-off-Veranstaltung der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) zum "Projekt zur Abbildung der Leistungsstrukturen von Krankenhäusern durch DRG-Systeme" statt. Das Projekt, das von der KGNW koordiniert und inhaltlich begleitet wird, soll den Krankenhäusern Hilfestellungen bei der Vorbereitung auf die Umstellung zu einem vollständig fallpauschalierten Vergütungssystem bieten. Dabei werden mit Hilfe entsprechender Gruppierungssoftware das Leistungsspektrum des Krankenhauses auf unterschiedliche Fallklassifizierungen umgestellt, die Dokumentationsqualität bewertet und durch Heranziehung verschiedener monetärer Gewichte mögliche Budgetveränderungen aufgezeigt. Somit haben die an dem Projekt beteiligten Krankenhäuser frühzeitig die Möglichkeit, die sich durch die Umstellung auf ein neues Entgeltsystem ergebenen individuellen Stärken und Schwächen sowohl hausintern als auch im Vergleich mit anderen Krankenhäusern zu erkennen und daraus entsprechende Konsequenzen für die Zukunft abzuleiten.

Für die Durchführung des Projekts, an dem sich bisher bereits rund 150 nordrheinwestfälische Krankenhäuser beteiligen, wurde von der Deutschen Krankenhaus Trustcenter und Informationsverarbeitung GmbH (DKTIG), einer Tochtergesellschaft der Landeskrankenhausgesellschaften und der Deutschen Krankenhausgesellschaft, das Institut für medizinischökonomisches Consulting (IMC) gewonnen. Der große Vorteil vom IMC liegt in ihrer Produkt- und Firmenunabhängigkeit, die ein Zurückgreifen auf unterschiedliche DRG-Systeme ermöglicht.

Die sehr erfolgreiche Kick-off-Veranstaltung am 20. Juni 2000 bildete den Auftakt für das "Projekt zur Abbildung der Leistungsstrukturen von Krankenhäusern durch DRG-Systeme". Aufgrund der lebhaften Nachfrage von Seiten der Krankenhäuser wird in der kommenden Woche eine zweite Veranstaltung dieser Art stattfinden. Die KGNW möchte im weiteren Verlauf des Projektes die beteiligten Krankenhäuser zu regionalen Arbeitsgruppen mit dem Ziel zusammenführen, den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu intensivieren und Erkenntnisse auf Verbandsebene für die weiteren Selbstverwaltungsaufgaben zu gewinnen.

Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (KGNW) ist der Zusammenschluss der Krankenhausträger und ihrer Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Düsseldorf. Die Aufgabe der KGNW ist es, auf "eine der Würde des Menschen verpflichtete, humane, bedarfsgerechte, leistungsfähige, wirtschaftliche und finanziell abgesicherte Versorgung durch eigenverantwortlich tätige Krankenhäuser mit pluraler Trägerstruktur hinzuwirken". Sie vertritt die Interessen ihrer Mitgliedskrankenhäuser und nimmt die ihr gesetzlich vorgeschriebene Aufgaben im Rahmen der Selbstverwaltung wahr. In den etwa 470 nordrhein-westfälischen Krankenhäuser werden jährlich mehr als 3,7 Millionen Patienten behandelt. Mit rund 250 000 Beschäftigten sind die Krankenhäuser einer der bedeutendsten Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen.