12. März 2000

NRW-Krankenhäuser sorgen für positive Bilanz der gesetzlichen Krankenversicherung

Düsseldorf, 10. März 2000 - Die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen wie in ganz Deutschland haben im vergangenen Jahr effizient und wirtschaftlich gearbeitet. Dies belegen die kürzlich veröffentlichten Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit zur finanziellen Entwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese hat das vergangene Jahr mit einem Überschuss von rund 1 Mrd. DM abgeschlossen.

Maßgeblichen Anteil an dieser positiven Ausgabenbilanz haben die Krankenhäuser. Durch vorbildliches Wirtschaften sorgten sie dafür, dass der Anstieg der Kosten für den stationären Bereich um insgesamt 0,1 Prozent verschwindend gering blieb. In den alten Bundesländern gelang es den Krankenhäusern sogar, die Krankenhausausgaben im Vergleich zum Vorjahr zu reduzieren - minus 0,6 Prozent!
Diese Zahlen widerlegen endgültig das vornehmlich von den Krankenkassen verbreitete Vorurteil, die Krankenhäuser seien die Kostentreiber im deutschen Gesundheitswesen. Der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Reinhard Stadali, betonte in diesem Zusammenhang, dass die Kassen lieber vor der eigenen Haustür kehren sollten, weise doch die amtliche Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit einen drastischen Anstieg der Verwaltungskosten bei den Krankenkassen um 5,2 Prozent in den alten Ländern aus.
Mit Blick auf die politischen Entscheidungsträger fügte Stadali hinzu, dass nicht zuletzt die aktuelle finanzielle Entwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung jeglichen gesetzlichen Maßnahmen, die auf eine simple Budgetierung im stationären Bereich abzielten, die Grundlage entziehe. Das ständige Klagen der Krankenkassen über fehlende Finanzmittel , welches sich zum Jahresschluss als absurd herausstelle, dürfe die Politiker nicht länger zu rigiden Kostendämpfungsmaßnahmen im Krankenhausbereich verleiten, wie dies etwa im Zusammenhang mit der GVK-Gesundheitsreform 2000 geschehen sei. Das Ergebnis sei letztlich volkswirtschaftlich wie sozialpolitisch eine gigantische Fehlsteuerung.

Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (KGNW) ist der Zusammenschluss der Krankenhausträger und ihrer Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Düsseldorf. Die Aufgabe der KGNW ist es, auf "eine der Würde des Menschen verpflichtete, humane, bedarfsgerechte, leistungsfähige, wirtschaftliche und finanziell abgesicherte Versorgung durch eigenverantwortlich tätige Krankenhäuser mit pluraler Trägerstruktur hinzuwirken". Sie vertritt die Interessen ihrer Mitgliedskrankenhäuser und nimmt die ihr gesetzlich vorgeschriebene Aufgaben im Rahmen der Selbstverwaltung wahr. In den etwa 470 nordrhein-westfälischen Krankenhäuser werden jährlich mehr als 3,7 Millionen Patienten behandelt. Mit rund 250 000 Beschäftigten sind die Krankenhäuser einer der bedeutendsten Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen.