29. Juni 2012

Zweiter Preis für „Neurovaskuläres Netzwerk Ruhr“

Die Stroke Unit des Knappschaftskrankenhauses ist dabei

Jährlich erleiden über 15.000 Menschen im Ruhrgebiet einen Schlaganfall. Wenn plötzlich Seh- und Sprachstörungen, einseitige Lähmungserscheinungen und starke Kopfschmerzen auftauchen, zählt jede Sekunde. Um den Betroffenen in unserem Ballungsraum einen schnellstmöglichen Zugang zur optimalen Schlaganfallbehandlung mit Stroke Unit, Thrombolyse (medikamentöse Auflösung eines Blutgerinnsels) und Neurothrombektomie (neuroradiologischer Eingriff zur mechanischen Entfernung eines Blutgerinnsel im Gehirn mit einem Katheter) bieten zu können, haben sich 26 Krankenhäuser mit Stroke Units und neun neuroradiologische Kliniken zum „Neurovaskulären Netzwerk Ruhr“ zusammengeschlossen – darunter auch das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum. Das Ziel: eine bestmögliche, effektive und koordinierte Behandlung von Schlaganfällen. Dieses Konzept wurde jetzt mit dem 2. Platz und einem Preisgeld von 60.000 Euro im „Ideenwettbewerb Kooperation Ruhr“ ausgezeichnet.

Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführer der RUHR.2010 und jetzige Präsident der Deutschen Krebshilfe, begründete in seiner Laudatio das Jury-Urteil: „Das Neurovaskuläre Netzwerk Ruhr hilft Menschenleben zu retten und Patienten vor schlimmen Folgeschäden zu bewahren. Die Kooperation sollte als Modell neuen Denkens und Handelns für alle Bereiche Schule machen“.

Die Akteure im „Neurovaskulären Netzwerk Ruhr“ fühlen sich mit der Prämierung in ihrer Arbeit bestätigt. „Das ist eine tolle Unterstützung, mit der wir die Schlaganfallversorgung im Ruhrgebiet weiter verbessern können“, sagt Priv.-Doz. Dr. Jens Eyding, Oberarzt der Neurologischen Klinik am UK Knappschaftskrankenhaus Bochum.

Mit dem Preisgeld kann das Netzwerk nun eine gemeinsame Kommunikationsplattform einrichten, auf der die Verfügbarkeit von Stroke-Unit-Betten, Intensiv-Betten und Katheterplätzen fortlaufend aktualisiert wird. So können Patienten schnellstmöglich in einer geeigneten Klinik behandelt werden. Zusätzlich sind auf der Web-Plattform die vereinbarten Standards und Behandlungskonzepte hinterlegt. Auch der schnelle ruhrgebietsweite Austausch von Gehirnbildern der Patienten und eine Datenbank werden realisiert.

Bildunterzeile: Für das Neurovaskuläre Netzwerk Ruhr übernehmen (v.l.n.r.) Priv.-Doz. Dr. Jens Eyding (Knappschaftskrankenhaus Bochum), Prof. Dr. Michael Schwarz (Klinikum Dortmund), Priv.-Doz. Dr. Elmar Busch (Ev. Krankenhaus Gelsenkirchen) und Prof. Dr. Friedhelm Brassel (Klinikum Duisburg) den Scheck.