02. März 2010

Zertifizierung der Stroke Unit: mehr als nur ein Stück Papier

Die Solinger St. Lukas Klinik gehört damit zum elitären Kreis von etwa 100 so zertifizierten Zentren

Beim Schlaganfall muss es schnell gehen. "Das befriedigende an unserer Arbeit ist: Bei schneller Hilfe können wir einen schlechten Gesundheitszustand beispielsweise mit halbseitigen Lähmungen rückgängig machen und den vorherigen Zustand des Patienten wieder herstellen", umschreibt Chefarzt Dr. Hans-Claus Leopold die Notwendigkeit und die Motivation für die Arbeit seiner neurologischen Abteilung. Doch die Neurologie ist es nicht allein. Bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten müssen viele Rädchen ineinander greifen: Neurologen, Radiologen, Therapeuten, Pflegende - alle sind speziell ausgebildet, um effektiv helfen zu können. Eine sofortige umfassende Diagnose ist die Voraussetzung, um die entsprechende Therapie einleiten zu können. "Viele Menschen unterschiedlicher Berufsgruppen arbeiten Hand in Hand, um einen Schlaganfallpatienten optimal zu versorgen", erklärt Klinikleiterin Ursula Göbel. Da müssen die Abläufe einfach für alle klar sein. Bereits seit 1994 werden Patienten nach Schlaganfall nach dem Prinzip einer so genannten Stroke Unit behandelt, so der medizinische Fachausdruck für die Akutversorgung nach Schlaganfällen. 2006 folgte die offizielle Anerkennung durch das Land Nordrhein-Westfalen. "Diese Anerkennung hätte uns ausreichen können", sagt die Qualitätsmanagementbeauftragte Monika Reuß. "Aber wir wollten uns nicht ausruhen."

Diesen Eindruck teilt Martin Ossenbrink, der als leitender Audior der LGA Intercert die Abläufe überprüft hat: "Hier in Solingen war es nicht wichtig, ein Zertifikat in Form eines bunten Blattes Papier zu bekommen." Den Beteiligten ginge es um mehr. Besonders positiv waren die die außergewöhnliche Motivation und Zusammenarbeit aller Mitarbeiter, auch der kooperierenden Abteilungen. "Hier wurde alle Kriterien ausnahmslos und mit Bravour geschafft.2 Nun gehört das Schlaganfallzentrum Kplus an der St. Lukas Klinik zu den rund 100 zertifizierten Stroke Units in Deutschland. "’Erst’ 100 muss man sagen, denn das ist noch ein elitärer Kreis", so Martin Ossenbrink.

Diese besondere Bedeutung erstreckt sich nicht allein auf die Stadt Solingen. "Die Neurologie hat auch für die Region eine herausragende Bedeutung", erläutert Ursula Göbel. Auch die Akutversorgung des Kreises Mettmann läuft über die St. Lukas Klinik. Doch auch jetzt bleibt keine Zeit auszuruhen. In 2012 steht die nächste offizielle Überprüfung an. Bis dahin werden die Abläufe aber auch ständig hinterfragt - intern.