02. März 2010

Wenn die Speiseröhre brennt ...

Interview mit Dr. Ralph Schumacher, Chefarzt Innere Medizin St. Josef Krankenhaus Monheim

Brennende Schmerzen, Druckgefühl hinter dem Brustbein, saures Aufstoßen: Sodbrennen quält. Mehrere Millionen Menschen sind davon betroffen und leiden unter den unangenehmen Symptomen. In einem Vortrag der Reihe „Gesundheit!“ spricht Dr. Ralph Schumacher, Chefarzt Innere Medizin im St. Josef Krankenhaus Monheim, am 8. März 2010 zum Thema.

Viele Menschen kennen Sodbrennen aus eigener Erfahrung – aber was passiert dabei eigentlich im Körper?
Dr. Ralph Schumacher: „Beim Sodbrennen kommt es zu einem chronischen Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Man nennt die Erkrankung deshalb auch Reflux, was im Lateinischen Rückfluss bedeutet. Die Magensäure reizt die Schleimhaut der Speiseröhre, so dass es zu Entzündungen kommen kann.“

Welche Symptome verspüren Betroffene?
Dr. Ralph Schumacher:
„Charakteristisch sind brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, die von unten nach oben ausstrahlen. Auch ein Druckgefühl hinter dem Brustbein und Schluckbeschwerden treten auf. Es kann zu Luftaufstoßen und Zurückfließen von Nahrungsresten kommen. Auch Heiserkeit und Asthma gehören zu den Begleiterscheinungen von Sodbrennen. In der Regel verstärken sich die Symptome im Liegen oder beim Bücken, da dann die Magensäure leichter in die Speiseröhre gelangen kann.“

Was löst das Sodbrennen aus?
Dr. Ralph Schumacher:
„Die häufigste Ursache ist ein Zwerchfellbruch, der dazu führt, dass der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen nicht mehr richtig funktioniert. Aber auch gebratene und fettreiche Speisen, Kaffee- und Alkoholkonsum sowie der Genuss von sauren und kohlensäurehaltigen Getränken fördern das Sodbrennen. Hinzu kommt, dass Übergewicht den Bauchinnendruck und damit den Druck auf den Magen erhöhen kann.“

Muss man etwas gegen das Sodbrennen tun?
Dr. Ralph Schumacher:
„Eine Behandlung durch einen erfahrenen Facharzt ist dringend notwendig. Bleibt die Refluxkrankheit unbehandelt, kann sie unter Umständen schwere Folgeerkrankungen wie beispielsweise Speiseröhrenkrebs oder Asthma nach sich ziehen. Die überwiegende Mehrzahl der Patienten kann mit Medikamenten erfolgreich behandelt werden. Hierzu werden Säurehemmer eingesetzt, die die Magensäure reduzieren oder sie neutralisieren. Eine Ernährungsumstellung zur Gewichtsreduktion und magenschonende Kost kann helfen. Zum Beispiel sollte vier Stunden vor dem Schlafengehen zuletzt gegessen werden, und die Betroffenen sollten fettreiche und stark gewürzte Speisen meiden.“

Was erwartet die Besucher Ihres Vortrages?
Dr. Ralph Schumacher:
„In meinem Vortrag werde ich die Diagnose- und die Therapiemöglichkeiten erläutern. Wie erkennt man überhaupt die Ursache des Sodbrennens? Was kann man dann dagegen tun? Ist eine Operation zwingend notwendig? Selbstverständlich wird auch Zeit für eine Fragerunde sein.“

Termin:

8. März 2010, 19.30 Uhr

Erkrankungen des oberen Verdauungstraktes
Sodbrennen
Reflux Pathophysiologie – Diagnostik und Therapieoptionen

Referent: Dr. Ralph Schumacher, Chefarzt Innere Medizin St. Josef Krankenhaus Monheim
Ort: Veranstaltungsraum 3. Etage, St. Josef Krankenhaus Monheim, Alte Schulstraße 21-23