16. November 2010

Wenn das Herz aus dem Takt ist

Experten referieren im Rahmen der Herzwoche

Im Rahmen der Herzwoche 2010 referieren am 20.11.2010 ab 10.00 Uhr in der Aula der Realschule Olpe Spezialisten der Kardiologie zum Thema Herzrhythmusstörungen. Während der Herzwochen vom 01.11.2010 – 30.11.2010 finden in Deutschland rund 1000 Veranstaltungen zu diesem Thema statt. Die Herzwochen wurden von der deutschen Herzstiftung ins Leben gerufen und werden von zahlreichen Aktionspartnern unterstützt. In Olpe kooperiert die AOK NordWest und das St. Martinus-Hospital mit der Herzstiftung. Für die Veranstaltung konnten namhafte Referenten gewonnen werden.

Namhafte Referenten konnten verpflichtet werden
Dr. med. Meinhard Sauer, Chefarzt der Medizinischen Klinik/Kardiologie am St. Martinus-Hospital, Olpe und Dr. med. Gerd Müller, Oberarzt der Medizinischen Klinik/Kardiologie, gehen in ihren Vorträgen zunächst auf die Ursache, Diagnostik und medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten von Herzrhythmusstörungen ein. Dr. med. Anke Langbein, Oberärztin der Herz und Gefäßklinik Bad Neustadt erläutert den Besuchern im Anschluss die „Interventionelle Ablationstechnik der Herzrhythmusstörungen“. Abschließend referiert Prof. Dr. med. Thorsten Wittwer, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie der Universität Köln über „Chirurgische Verfahren bei Vorhofflimmern und intraoperative Vorhofablation“. „Die Veranstaltung im Rahmen der Herzwochen soll allen Interessierten Ursachen, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten von Herzrhythmusstörungen auf verständliche Weise erklären. Wir freuen uns deshalb, dass wir ausgewiesene Spezialisten verpflichten konnten, die zu den modernen Möglichkeiten der so genannten interventionellen Ablationstechniken von Herzrhythmusstörungen (Verödung von Herzrhythmusstörungen durch Hitze oder Kälte im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung) oder auch speziellen chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten von Herzrhythmusstörungen Stellung nehmen“, freut sich Chefarzt Dr. Sauer auf die Veranstaltung.

Herzrhythmusstörungen, Herzrasen und unregelmäßiger Pulsschlag sind häufige Beschwerden, die fast jeder im Laufe seines Lebens gelegentlich erlebt und die teilweise von den Betroffenen als bedrohlich und ängstlich wahrgenommen werden und darüber hinaus zu Einschränkungen der Lebensqualität und Leistungsfähigkeit führen. Neben harmlosen Ursachen wie einzelnen Extraschlägen liegt bei jungen Leuten häufig so genanntes gutartiges Herzrasen vor. Dieses Erkrankungsbild lässt sich heute mit Kathetertechniken in über 90% der Fälle endgültig heilen. Im höheren Lebensalter sind vor allen Dingen Vorhofflimmern/Vorhofflattern als häufigste Rhythmusstörungen für die Beschwerden verantwortlich. Bösartige Herzrhythmusstörungen aus den Herzkammern können zum Sekundenherztod führen.

Mehr als 1 Millionen Menschen leben mit Vorhofflimmern
In Deutschland leben zurzeit mehr als 1 Millionen Menschen mit Vorhofflimmern. Bei diesem Erkrankungsbild ist durch vom Blutstrom fortgeschwemmte Blutgerinnsel aus dem Herzen das Risiko von Schlaganfällen besonders gegeben. So werden ca. 30.000 Schlaganfälle in Deutschland jedes Jahr durch Vorhofflimmern verursacht. Die Implantationstechnik, so genannter Defibrillator-Schrittmacher, ist seit geraumer Zeit Standard in der Behandlung von Patienten mit bösartigen Herzrhythmusstörungen aus den Herzkammern. Im Jahre 2009 erfolgten in Deutschland bereits 10.284 Implantationen von Defibrillatoren, wodurch zahlreiche Herzsekundentodesfälle, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Pumpfunktion vermieden werden konnten. Trotzdem erleiden weiterhin in Deutschland bis zu 100.000 Menschen jährlich einen plötzlichen unerwarteten Herztod, der in über 80% der Fälle durch einen Herz-Kreislauf-Stillstand bei einer bösartigen Herzrhythmusstörung aus den Herzkammern hervorgerufen wird. Im Anschluss an die Vorträge stehen die Spezialisten für Fragen gerne zur Verfügung. Die Veranstaltung ist kostenlos.