29. Januar 2014

Wenn Apfel schälen zur Herausforderung wird

Großes Interesse am Tag der Neurologie im St. Vincenz

„Über das unglaublich hohe Interesse an unserem Aktionstag haben wir uns wirklich riesig gefreut“, betonte Chefarzt Prof. Dr. Thomas Postert nach dem ersten Tag der Neurologie in den neuen Räumlichkeiten der Abteilung im St. Vincenz-Krankenhaus. Über 350 Interessierte waren am Samstag gekommen, um die zahlreichen Angebote zu nutzen, die das Neurologie-Team für die Besucher vorbereitet hatte.

Besonderen Zulauf hatte zum Beispiel ein Angebot der Ergotherapie, bei dem es den Besuchern ermöglicht wurde nachzuvollziehen, mit welchen Beeinträchtigungen sich Patienten nach einem Schlaganfall auseinandersetzen müssen. Die Aufgabe für die freiwilligen Probanden bestand darin, einen Apfel mit der falschen Hand zu schälen. Erschwert wurde dies durch das Tragen eines Handschuhs, der die fehlende Feinmotorik von Betroffenen simulierte. Eine präparierte Brille, die zur Hälfte mit dunklem Klebeband abgeklebt war, sorgte zudem für ein eingeschränktes Sichtfeld, wie es Patienten unmittelbar nach einem Schlaganfall häufig haben. „Eine ganz alltägliche Kleinigkeit wird da zu einer großen Herausforderung. Das konnte man mit dieser Übung wirklich gut nachvollziehen“, bestätigte eine Besucherin.

Weitere Publikumsmagneten waren Vorträge zu Neubau, Neurologischen Erkrankungen und den neuen Möglichkeiten der Klinik für Neurologie im Neubau sowie die Führungen über die Schlaganfallstation „Stroke Unit“. Allein etwa 100 Personen nutzte dieses teilnehmerbegrenzte Angebot, um unter fachkundiger Führung die Schlaganfallspezialstation zu besichtigen, einen ansonsten nicht ohne weiteres zugänglichen Bereich. Sr. Friederike Wagener, Pflegerische Leitung der Stroke Unit, war von dem hohen Interesse beeindruckt: „Die Besucher waren sehr gut vorinformiert und haben sehr gezielte Fragen gestellt. Das hat die Aufklärung zum Thema Schlaganfall natürlich toll unterstützt.“ Neben Einblicken in diese Spezialstation, hatten die Besucher auch die Möglichkeit, die neuen Patientenzimmer zu besichtigen, die ebenfalls gut ankamen: „Von den neuen Räumlichkeiten der Station zeigten sich die Besucher wirklich beeindruckt“, erzählt Markus Völker, Stationsleiter in der Neurologie. „Besonders gelobt wurden die modernen, freundlich eingerichtete Zimmer und die warmen Farben. Immer wieder einmal fiel sogar das Wort ‚Hotelcharakter‘“.

Darüber hinaus war noch der neu eingerichtete Physiotherapieraum zu besichtigen, indem auch einige Trainingsgeräte ausprobiert werden konnten. Zudem gab es kostenlose Testungen und Vorführungen zum Ablauf von Ultraschalluntersuchungen sowie Messungen von Hirnströmen und Nervenbahnen. Auf einer „Infomeile“ standen die Paderborner Selbsthilfegruppen MS, Schlaganfall und Dystonie für alle Fragen der Besucher zur Verfügung und auch die Physio- und Ergotherapie sowie die Logopäden präsentierten ebenso wie Neuropsychologie, MS-Ambulanz und Sozialdienst ein umfangreiches Informations- und Aktionsangebot. Auch die Ärzte der Klinik standen für die Fragen der Besucher zu neurologischen Erkrankungen während der gesamten Veranstaltung zur Verfügung.

„Neurologische Erkrankungen werden im Zuge der demografischen Entwicklung immer weiter zunehmen. Deshalb freuen wir uns besonders, dass sich die Bevölkerung so aktiv mit dem Thema auseinander setzt“, bilanziert Chefarzt Postert am Ende der Veranstaltung.