28. September 2010
Weltstillwoche - Mit Beratung und viel Geduld
Speziell geschulte Still- und Laktationsberaterin unterstützen junge Mütter
Mit Beratung und viel Geduld
„Nur 10 Schritte – der babyfreundliche Weg“ – so lautet das Motto der diesjährigen Weltstillwoche, die dieses Jahr in Deutschland vom 4. bis 10. Oktober 2010 stattfindet. Organisiert von der World Alliance for Breastfeeding Action macht die Weltstillwoche als größte gemeinsame Kampagne von Organisationen, die das Stillen weltweit fördern, auf die Bedeutung des Stillens für eine gesunde Entwicklung des Babys aufmerksam.
Im St. Remigius Krankenhaus in Opladen bilden die Hebammen den Mittelpunkt der Arbeit in der geburtshilflichen Abteilung. Dort wird nach dem Opladener Modell gearbeitet, das heißt, dass alle werdenden oder frisch gebackenen Mütter nur von Hebammen betreut werden. Das Hebammenteam wechselt im Rotationsverfahren zwischen Kreißsaal, Wochenstation und Kinderzimmer und steht den Müttern bei allen Fragen zum Thema Stillen rund um die Uhr zur Verfügung. Unterstützt wird das Team um die leitende Hebamme Katharina Krieger durch die speziell geschulte Still- und Laktationsberaterin Violetta Spinczyk.
Warum brauchen Mütter eine Still- und Laktationsberaterin?
Violetta Spinczyk: „Die meisten Mütter, die zu uns kommen, haben sich schon vor der Geburt umfassend informiert und entschieden, dass sie ihr Kind stillen möchten. Nach der Geburt treten aber manchmal unvorhersehbare Probleme auf. Das fängt an bei ganz einfachen Dingen wie der richtigen Anlegeposition und geht bis hin zu Erkrankungen von Mutter oder Kind, die das Stillen erschweren. Mit unserer Beratung, Geduld und Unterstützung können wir dazu beitragen, dass die Frauen Mut schöpfen und sich dennoch für das Stillen entscheiden.“
Warum ist das Stillen so wichtig?
Katharina Krieger: „Mit der Muttermilch wird das Neugeborene einfach optimal versorgt. Gestillte Säuglinge bekommen weniger leicht Infekte und sind mit einem besseren Immunschutz ausgestattet. Dieser Schutz wirkt auch noch nach der Stillzeit. Und über das Stillen kann direkt nach der Geburt eine enge Mutter-Kind-Beziehung aufgebaut werden. Das ist nicht nur eine erfüllende Erfahrung, sondern stimuliert auch das zentrale Nervensystem des Säuglings: Schließlich werden beim Stillen alle Sinne angeregt – der Säugling riecht, spürt, schmeckt, sieht und hört seine Mutter.“
Und wenn das Stillen nicht möglich oder gewünscht ist?
Violetta Spinczyk: „Wir respektieren die Entscheidung jeder Mutter, die sich gegen das Stillen entschieden hat. Manchmal gibt es dafür ja auch gesundheitliche Gründe. In diesen Fällen beraten wir natürlich auch und suchen gemeinsam nach der besten Alternativernährung. Oft können wir aber die Sorgen oder Bedenken hinsichtlich des Stillens in Gesprächen ausräumen und die Mütter von den Vorteilen überzeugen. Und manchmal hilft schon der Hinweis, dass man sich mit dem Stillen viel Stress erspart. Denn beim Spazierengehen oder Einkaufen ständig auf die Uhr schauen zu müssen und daran zu denken, dass das nächste Fläschchen zu Hause zubereitet werden muss, überzeugt so manche Mutter, die Flaschennahrung vorher für praktischer hielt.“