28. September 2010

Weltstillwoche - Mit Beratung und viel Geduld

Im St. Josefs Krankenhaus in Hilden berät eine Still- und Laktationsberaterin Mütter

Nur 10 Schritte – der babyfreundliche Weg“ – so lautet das Motto der diesjährigen Weltstillwoche, die dieses Jahr in Deutschland vom 4. bis 10. Oktober 2010 stattfindet. Organisiert von der World Alliance for Breastfeeding Action macht die Weltstillwoche als größte gemeinsame Kampagne von Organisationen, die das Stillen weltweit fördern, auf die Bedeutung des Stillens für eine gesunde Entwicklung des Babys aufmerksam.

Im St. Josefs Krankenhaus in Hilden unterstützt ein Team aus erfahrenen Kinderkrankenschwestern sowie die Still- und Laktationsberaterin Rada Stjepanovic die Mütter in allen Fragen rund um das Thema Stillen.

Warum brauchen Mütter eine Still- und Laktationsberaterin?
Rada Stjepanovic: „Stillen ist etwas völlig Natürliches, und muss doch erlernt werden. Gerade beim ersten Baby können Probleme auftreten. Das fängt an bei ganz einfachen Dingen wie der richtigen Anlegeposition und geht bis hin zu Erkrankungen von Mutter oder Kind, die das Stillen erschweren. Mit fachlicher Beratung, viel Übung und Geduld helfen wir jeder Mutter weiter, die ihr Kind gerne stillen möchte.“

Warum ist das Stillen so wichtig?
Rada Stjepanovic: „In den 60er und 70er Jahren haben viele Mütter zum Fläschchen gegriffen, weil die damals verbreitete Meinung war, die Flaschennahrung sei ebenso gesund und viel praktischer. Damals war man sich über die Vorteile, die das Stillen zum Beispiel im Hinblick auf Allergien oder den Immunschutz bietet, nicht im Klaren. Heute fangen 99 Prozent der Frauen im Krankenhaus an zu stillen, weil sie durch Elternschule, vorgeburtliche Beratungen und nicht zuletzt durch Kampagnen wie der Weltstillwoche über die Vorteile von Muttermilch informiert sind. Und ganz sicher tragen auch wir hier im Krankenhaus mit unserer Arbeit dazu bei, dass immer mehr Kinder auch über die ersten Krankenhaustage hinaus gestillt werden. Wir sehen uns als stillfreundliches Krankenhaus.“

Was bedeutet stillfreundlich?
Rada Stjepanovic: „Das bedeutet zum Beispiel, dass wir den Müttern jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir klären über die Vorteile des Stillens auf, unterstützen geduldig beim ersten Anlegen und helfen, wenn in den Tagen nach der Geburt Probleme beim Stillen entstehen. Für die Zeit nach der Entlassung veranstalte ich regelmäßig einen Stilltreff, bei dem ich beratend zur Seite stehe und den Austausch zwischen den Müttern fördern kann. So hat schon manche Mutter, die kurz davor war, aufs Fläschchen umzusteigen, neuen Mut bekommen und weiter gestillt.“

Und wenn das Stillen nicht möglich oder gewünscht ist?
Rada Stjepanovic: „Die meisten Stillprobleme können wir hier gemeinsam lösen und die Mütter auf einen guten Weg bringen, wenn sie unser Krankenhaus mit dem neuen Erdenbürger verlassen. Für die Zeit nach der Entlassung gibt es die Möglichkeit, unseren Stilltreff zu besuchen. Trotzdem gibt es natürlich Frauen, bei denen das Stillen aus gesundheitlichen Gründen nicht klappt oder die sich aus anderen Gründen für eine andere Ernährung entschieden haben. Dann beraten wir natürlich auch hier und suchen gemeinsam nach Alternativen. Denn auf keinen Fall wollen wir den Müttern, die nicht stillen, ein schlechtes Gewissen machen.“

Informationen zum Stilltreff
Was? Stilltreff
Wann? Mittwochs, 10:30 bis 12:00 Uhr
Wo? Im Kplus Forum Hilden am St. Josefs Krankenhaus Hilden,
Walder Straße 34-38
Wie? Anmeldungen im Neugeborenenzimmer
unter der Telefonnummer 02 10 3/8 99-1 83