21. Dezember 2018

Weihnachtsvisite mit Herz - ohne Hände

St. Vincenz-Krankenhaus GmbH verzichtet in infektionsreichen Zeiten auf Händedruck

Paderborn. Im Zuge der Aktion „Keine Keime“ der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) hat die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH für die infektionsreichen Wintermonate eine neue Kampagne ins Leben gerufen: „Mit Herz – ohne Hände“. „Wir verabschieden uns während der grippeintensiven Zeit von einem lange gepflegten Begrüßungsritual und wollen in unseren Betriebsstätten zukünftig auf den Händedruck verzichten“, erklärt Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings. „Dies ist eine einfache, aber wirksame Möglichkeit, die Ansteckungsgefahr durch Grippe-Viren zu senken.“ Die Aktion hat das Krankenhaus unter das Motto „Mit Herz – ohne Hände“ gestellt. Denn das neue Begrüßungsritual soll ein bewusster Blick in die Augen des Gegenübers und ein herzliches Lächeln sein. Ziel sei es, das Krankenhaus damit für alle Patientinnen und Patienten zu einem noch sichereren Ort zu machen, so Düllings. Daher habe die Möglichkeit, durch den Verzicht auf das Händeschütteln das Übertragen von Keimen zu reduzieren, eine deutlich höhere Priorität als ein gelerntes Begrüßungsritual. Startschuss für die Aktion ist die diesjährige „Weihnachts-Visite“ von Chefärzten und Geschäftsführung, bei der alle Patienten besucht und damit besonders viele Hände geschüttelt werden. Die Weihnachtsvisite findet traditionell am letzten Arbeitstag vor Weihnachten statt, in diesem Jahr also am 21. Dezember.

Der beste Schutz vor einer Keimübertragung sei eine gute Händedesinfektion, betont Dr. Düllings, darin seien die Mitarbeiter Profis. „Ärzte und Pflegefachkräfte sind darauf bedacht, vor und nach jedem notwendigen Patientenkontakt eine hygienische Händedesinfektion durchzuführen“, bekräftigt Chefarzt Dr. Martin Baur, Vorsitzender der Hygienekommission der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH und stellvertretender Ärztlicher Direktor. Jedoch hätte eine Stichprobe gezeigt, dass Patienten und Besucher die Möglichkeit, sich an den überall im Haus aufgestellten Desinfektionsautomaten die Hände zu desinfizieren, kaum nutzen. Lediglich 13 Prozent der Menschen, die das St. Vincenz-Krankenhaus, die Frauen- und Kinderklinik St. Louise und das St. Josefs-Krankenhaus von außen betreten, haben eine Händedesinfektion durchgeführt. Diese Daten stammen aus einer internen Erhebung, die das Krankenhaus zu unterschiedlichen Zeiten an allen drei Standorten durchgeführt hat. „Insofern sehen wir den Verzicht auf das Händeschütteln als beispielgebend für Besucher und Patienten“, so Baur. „Nur so können wir die Übertragungskette von Keimen, die von außen in unser Krankenhaus gebracht werden, zuverlässig durchbrechen“, ist auch Düllings überzeugt. Insbesondere für hochbetagte, multimorbide Patienten könne diese Maßnahme zum Schutz vor einer Grippeinfektion lebensrettend sein. An alle Besucher und Patienten appelliert er, sich zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz ihrer Angehörigen beim Betreten des Krankenhauses grundsätzlich die Hände zu desinfizieren.

Die Aktion „Mit Herz – ohne Hände“ ist nur eine der Bemühungen des Krankenhauses um ein Ausbreiten von Keimen grundsätzlich zu minimieren. So ist das St. Vincenz Mitglied bei der „Aktion saubere Hände“, nimmt an der Initiative „Antibiotic Stewardship“ zum sinnvollen Einsatz von Antibiotika in Krankenhäusern teil und hat ein MRE-Siegel. Neben sogenannten Mikrobiologischen Visiten finden regelmäßige Hygienebegehungen und -schulungen statt, es gibt regelmäßige Besprechungen in Hochrisikobereichen und vieles mehr.

Hintergrundinfos Influenza
In der Grippesaison 2017/18 wurden 1.674 Todesfälle mit Influenzavirus-Infektion an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt. Verglichen mit der Saison 2016/17 sind dies mehr als doppelt so viele gemeldete Todesfälle mit Influenza-Infektion. 87 Prozent der Todesfälle wurden in der Altersgruppe ab 60 Jahre übermittelt. Insgesamt 50 Prozent aller übermittelten Todesfälle macht die Altersgruppe 80 Jahre oder älter aus (Quelle: RKI). Für hochbetagte Patienten stellt eine Infektion mit Grippe-Viren also tatsächlich eine bedrohliche Gefahr dar.

Bildunterzeile

Von links: Andreas Göke, Pflegedirektor der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH, Schwester Bernadette M. Putz, Geschäftsführerin der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH, Dr. Josef Düllings, Hauptgeschäftsführer der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH. Foto: St. Vincenz-Krankenhaus GmbH/ Kronsbein