28. Juni 2010
Von Solingen in die Welt
Dr. Markus Meibert, Chefarzt der Chirurgie an der St. Lukas Klinik, lehrt in Indonesien
Deutschland hat in Indonesien einen guten Ruf. Schon lange unterstützt Deutschland den Reformprozess im größten Inselstaat der Welt. Das gilt jetzt auch in der modernen Chirurgie: Dr. Markus Meibert wird der erste Dozent des neu eingerichteten ärztlichen Trainingszentrums für minmal-invasive Chirurgie der Aesculap Akademie in der Hauptstadt Jakarta sein. Am 28 Juli 2010 reist der Chefarzt der Chirurgie an der St. Lukas Klinik nach Asien. Seine Abteilung ist zertifiziertes und anerkanntes Kompetenz- und Referenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie, ein Kurs für Operationen mit keinen Hautschnitten, über die die Instrumente zum Operationsgebiet geführt werden, liegt also nah. Der Ruf nach Asien kam nicht von ungefähr - schließlich hat Dr. Markus Meibert bereits in den chinesischen Metropolen Shanghai und Wuhan sein besonderes Wissen weitergegeben.
In Indonesien werden seine rund 200 Schüler nicht unbedingt unerfahrene Chirurgen sein. Die minimal-invasive Technik gehört in Deutschland bei vielen Eingriffen zum Standard. In Indonesien mit seinen (geschätzten) 230 Millionen Einwohnern beschäftigen sich jedoch nur etwa 140 Chirurgen überhaupt mit der volkstümlich auch Schlüsselloch-Chirurgie genannten Methode. Im Zentrum der ersten Veranstaltungsreihe stehen Operationen am Dick- und Mastdarm, neben der Chirurgie der anderen inneren Organe auch ein besonderer Schwerpunkt des Teams um Dr. Markus Meibert in der St. Lukas Klinik. Ein entscheidender Unterschied zur täglichen Arbeit: In Ostasien wird der Chirurg an lebenden Schweinen sein Können demonstrieren und weitergeben. Das ist zwar auch kein Neuland, in Deutschland lernen Fachärzte neue Methoden häufig an Schweinen, da die inneren Organe am ehesten mit den menschlichen vergleichbar sind.
Die minimal-invasive Chirurgie werde Operationen mit offenen Bauchschnitt nicht gänzlich verdrängen, trotzdem sollten moderne Operateure die Methode sicher beherrschen, sagt Dr. Markus Meibert. Auch ein Grund, warum er seit über zehn Jahren einen Lehrauftrag der Aesculap-Akademie hält und regelmäßig Ausbildungskurse in der St. Lukas Klinik abhält. "So können wir neben der Ausbildung unserer Assistenzärzte auch die Kollegen anderer Häuser weiterbilden", erklärt Dr. Markus Meibert. Werde die Methode gut beherrscht, biete sie viele Vorteile: Die Operationszeit und damit die Narkosedauer werde verkürzt, und die Sicherheit für die Patienten durch blutungsarmes Operieren mit kleinen Narben gesteigert.