27. August 2010

Verabschiedung für Professor Dr. Gerhard Schultze-Werninghaus

Direktor der Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin geht in Ruhestand

Bochum, 27. August 2010. Nach neunzehnjähriger Dienstzeit im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil wurde Prof. Dr. Gerhard Schultze-Werninghaus (siehe Bild) heute in den Ruhestand verabschiedet. Er war Direktor der Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin am Bergmannsheil und zugleich Professer für Innere Medizin/Pneumologie an der Ruhr-Unviersität Bochum. Bei einer Feierstunde im Bergmannsheil würdigten der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung seine langjährigen Verdienste.

„Die Lungenheilkunde hat am Bergmannsheil aus der Tradition heraus einen hohen Stellenwert“, sagte Geschäftsführer Hans-Werner Kick. „Diese Traditionslinie hat Professor Schultze-Werninghaus in positiver Weise fortgeführt und dabei das Profil seiner Klinik nachhaltig geprägt und weiter entwickelt. Sein außerordentlicher Einsatz und seine Erfolge in der Patientenversorgung, in Forschung und Lehre verdienen unseren Dank und höchste Anerkennung.“ Theodor Bülhoff, Mitglied der Geschäftsführung der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie, ergänzte: „Hervorzuheben ist auch seine besondere Kompetenz als Gutachter für Lungenerkrankungen, die er zugleich seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiter vermittelt hat.“

Spezialisiert in beruflichen Atemwegs- und Lungenerkrankungen

Prof. Schultze-Werninghaus begann 1991 seinen Dienst im Bergmannsheil. Zuvor war er am Klinikum der J. W. Goethe-Universität in Frankfurt am Main beschäftigt, zuletzt als Geschäftsführender Oberarzt des Zentrums der Inneren Medizin. Am Bergmannsheil war er zunächst Leitender Arzt der Abteilung für Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin. Diese wurde nach einer Neustrukturierung im Jahr 2003 zu einer eigenständigen Klinik und Prof. Schultze Werninghaus zum Direktor ernannt. 50 Bettenplätze, ein Schlaflabor sowie rund 50 Ärzte und Pflegekräfte sowie zwei Atmungstherapeuten sind unter dem Dach der heutigen Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin vereint. Ihre Schwerpunkte sind die Diagnostik und Behandlung von Lungeninfektionen, Lungenkrebs, schlafbezogenen Atmungsstörungen (Schlafapnoe) und beatmungspflichtiger Luftnot. Besonders spezialisiert ist die Klinik auf die Behandlung von Berufserkrankungen der Atemwege und der Lunge, die beispielsweise durch Allergien, Kohlengrubenstaub oder Asbest hervorgerufen werden.

Silikose als Forschungsschwerpunkt

„Ein leitendes Motiv meiner Arbeit war es, die klinische Versorgung weiter zu entwickeln und zugleich den medizinischen Nachwuchs für die Forschung zu begeistern“, resümmierte Prof. Schultze-Werninghaus. „Denn für uns als Universitätsklinikum ist der Dreiklang von Patientenversorgung, Lehre und Forschung entscheidend, hier muss die Harmonie stimmen.“ Wissenschaftlich beschäftigte sich der Lungenspezialist mit der Silikose („Staublunge“), den Ursachen des Bronchial-Asthmas sowie mit Fragestellungen der Schlaf- und der Beatmungsmedizin. 1998 hatte er am Bergmannsheil eine klinische Forschergruppe eingerichtet. Sie ging später über in die Abteilung für Experimentelle Pneumologie der Ruhr-Universität Bochum (Leitung: Prof. Dr. Albrecht Bufe).

Zahlreiche Vorstandsfunktionen und Auszeichnungen

Daneben hat Prof. Schultze-Werninghaus führende Funktionen in verschiedenen Fachgesellschaften ausgefüllt, darunter als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie, als Vorstandmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie sowie als Gründungsmitglied und Präsident der Westdeutschen Gesellschaft für Pneumologie. 2002 war Prof. Schultze-Werninghaus in doppelter Funktion Tagungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie. In diesem Jahr hielten die beiden Vereinigungen ihren gemeinsamen Jahreskongress in Bochum ab. Zu den wissenschaftlichen Auszeichnungen von Prof. Schultze-Werninghaus zählt unter Anderem die 1984 erfolgte Verleihung des Karl-Hansen-Preises der Deutschen Gesellschaft für Allergie- und Immunitätsforschung. Seit 1993 ist er als Experte im Fach Pneumologie regelmäßig in den Empfehlungslisten des Focus-Magazins vertreten. Am 8. September 2010 wird er den Erich-Fuchs-Preis des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen für seine Verdienste um die deutsche Allergologie erhalten.

Über das Bergmannsheil

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum - repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung. In 22 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 622 Betten werden jährlich rund 19.000 Patienten stationär und ca. 60.000 ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: www.bergmannsheil.de.