23. April 2012

Verabschiedung für Prof. Dr. Hans-Ulrich Steinau

Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte des Bergmannsheil scheidet aus

Prof. Dr. Hans-Ulrich Steinau, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte (s. Bild), scheidet nach über zwanzigjähriger Tätigkeit aus den Diensten des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil und der Ruhr-Universität Bochum aus. Zu seinen Ehren fand heute ein Symposium mit anschließender akademischer Verabschiedung statt. Über 150 Mitarbeiter, Gäste, Freunde und Weggefährten waren bei der Veranstaltung im Institut für Pathologie am Bergmannsheil dabei.

"Hervorragender plastischer Chirurg und Wissenschaftler"

„Mit Ihnen, Professor Steinau, verabschieden wir einen hervorragenden plastischen Chirurgen, einen exzellenten Wissenschaftler, einen engagierten Vordenker und Vorkämpfer Ihrer Zunft“, sagte Clemens Maurer, Geschäftsführer des Bergmannsheil. „Es sind Menschen wie Sie, die dem Bergmannsheil ein Gesicht gegeben haben, die dieses Haus mit ihren Ideen, mit ihrer Tatkraft und ihrer Innovationsfreudigkeit voran gebracht haben.“ Theodor Bülhoff, Mitglied der Geschäftsführung der BG RCI ergänzte: „Ihre klinischen und wissenschaftlichen Erfolge sind ebenso hervorzuheben wie Ihr stetiger Einsatz für Kranke und Verletzte aus Krisengebieten, die von Ihnen zum Teil unentgeltlich versorgt wurden.“ Prof. Dr. Hartwig Bauer, General-Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie hob überdies Prof. Steinaus Verdienste zur Aufarbeitung der Geschichte der Fachgesellschaft zwischen 1933 und 1945 hervor. Der Ärztliche Direktor des Bergmannsheil, Prof. Dr. Thomas Schildhauer gab Einblicke in die „immer und jederzeit kollegiale Zusammenarbeit“ mit dem Geehrten.

„Neue Lösungen für die Patienten finden“

Die Laudatio hielt anschließend Prof. Dr. Peter M. Vogt (Hannover), der derzeit Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen ist und früher selbst im Bergmannsheil beschäftigt war. Prof. Vogt erläuterte, wie sich die Klinik unter Leitung Prof. Steinaus zu einem international renommierten operativen Referenzzentrum für bösartige Gliedmaßentumore (Sarkome) entwickelt hat mit derzeit über 3.000 behandelten Patienten. Er erinnerte an ein „Schlüsselzitat“ Prof. Steinaus, das exemplarisch seinen Charakter beschreibe: „Wir suchen Lösungen für die Patienten und nicht Patienten für neue Operationsmethoden.“ Prof. Dr. Klaus Überla, Dekan der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum hob vor allem Prof. Steinaus erfolgreiches Bemühen hervor, durch seine wissenschaftliche Arbeit das nationale und internationale Ansehen der Medizinischen Fakultät zu steigern. Abschließend ergriff der Geehrte selbst das Wort. Er offenbarte, dass sein Karriereweg keineswegs immer so geradlinig verlaufen sei, wie es den Anschein habe: „Ich bin dankbar, dass es Menschen gab, die mir auch in entscheidenden Momenten meiner Laufbahn zur Seite standen, insbesondere meine Frau und Familie, aber auch die vielen Kollegen, Mitarbeiter, Freunde und Weggefährten.“

Vita Hans-Ulrich Steinau

Hans-Ulrich Steinau wurde am 27.04.1946 in Sulzbach am Taunus geboren. Nach Tätigkeiten in den Universitätskliniken Frankfurt am Main und München wechselte er 1990 zur Ruhr-Universität Bochum und wurde hier zum Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil berufen. Seit 1999 gehört er dem Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie an, von 2001 bis 2003 war er Präsident der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen. Von 2006 bis 2007 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, 2011 ernannte ihn die Fachgesellschaft zum Senator auf Lebenszeit. In seiner Laufbahn erhielt er unter Anderem den Martin-Waßmund-Preis (1981), den Von-Langenbeck-Preis (1985), die Dieffenbach-Büste (2002), die Karl-Schuchardt-Medaille (2009) und den Erich-Lexer-Preis (2009). 2011 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Eine Vielzahl von internationalen Lectures, die George-H.-Monks-Gastprofessur an der Harvard Medical School, Boston und die John-Barwick-Gastprofessur an der Duke University, Durham ergänzten seine akademische Vita. Er stand primo loco für Lehrstühle in Leuven, Aachen und Berlin. Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte von Prof. Steinau sind die posttraumatische und onkologische plastische Wiederherstellungschirurgie, infizierte Großwunden, Bestrahlungsschäden, die Versorgung von Schwerbrandverletzten, die rekonstruktive Mikrochirurgie und das postoperative Komplikationenmanagement. Mit dem 30.06.2012 scheidet Prof. Steinau aus den Diensten des Klinikums aus.

Über das Bergmannsheil

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). In 22 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 622 Betten werden jährlich rund 19.000 Patienten stationär und ca. 60.000 ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: www.bergmannsheil.de.