11. April 2014

St. Vincenz investiert in hochmodernen Hybrid-OP

Kombinierter Eingriffsraum für noch mehr Patientensicherheit

Seit Ende letzten Jahres gibt es am St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn einen Hybrid-OP: einen Hightech-Operationssaal, der einen komplett ausgestatteten chirurgischen OP in Kombination mit einer Herzkatheteranlage und einem Röntgengerät nach modernsten medizinischen und technischen Standards beinhaltet. Nach einer Testphase wurde der Spezial-OP inzwischen in den Routinebetrieb übernommen.
„Der Hybrid-OP kombiniert hochmoderne Röntgentechnik mit den höchsten Hygienestandards eines Operationssaals“, erklärt Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings eine der Besonderheiten des neuen Eingriffsraums. „Dadurch wird es den darin arbeitenden Experten ermöglicht, ihre spezialisierten Eingriffe unter nochmals verbesserten Rahmenbedingungen durchzuführen und ihr Leistungsspektrum sicher um hochkomplexe Eingriffe zu erweitern.“ Die Ausstattung des OP-Saals unterstützt insbesondere minimal-invasive Operationstechniken und bietet speziell für die Versorgung von Hochrisiko-Patienten, d.h. schwerkranke Menschen mit vielen Begleiterkrankungen, für die ein herkömmlicher chirurgischer Eingriff zu belastend wäre, ein Höchstmaß an Sicherheit.

Ausgestattet ist der Saal mit einem sogenannten C-Bogen (Röntgengerät), der in jeder Achse frei um den Patienten bewegt werden und so eine ideale Aufnahmeposition einnehmen kann. Der C-Bogen ermöglicht dadurch eine optimale Bildgebung während des Eingriffs und eine sofortige radiologische Therapiekontrolle. Durch ein multimediales Bildsteuerungssystem werden die Aufnahmen auf mehrere hochauflösende Monitore im Saal übertragen, die je nach Bedarf des behandelnden Arztes um den OP-Tisch herum angeordnet werden können. Die dreidimensionale Darstellung von Gefäßen ermöglicht den Spezialisten dabei nicht nur ein sehr genaues, sondern auch ein sehr schonendes Arbeiten und eröffnet damit neue Behandlungsperspektiven zum Wohle der Patienten.

„Die Bandbreite der möglichen Eingriffe ist groß“, erklärt Prof. Dr. Andreas Götte, Chefarzt der Kardiologie. „So werden im Hybrid-OP alle kardiologischen Spezialeingriffe, wie die Implantation von Defibrillatoren, Herzschrittmachern sowie Systemen zur Verbesserung der Herzmuskelschwäche, durchgeführt. Auch wurden bereits Eingriffe an der Mitralklappe bei konventionell-inoperablen Patienten mit sogenannten Mitralklappen-Clips erfolgreich und komplikationslos vorgenommen.“ Im Bereich der Gefäßchirurgie können durch den Einsatz des Hybrid-OPs insbesondere große, belastende Operationen bei Aussackungen der Hauptschlagader im Brust- und Bauchbereich („Aneurysmen“) zugunsten minimal-invasiver Eingriffe vermieden sowie Engstellen und Verschlüsse der Schlagadern im Becken- und Beinbereich sicher behandelt werden. Zudem sind zukünftig auch unfallchirurgische Eingriffe im Hybrid-OP geplant. Neben den medizinischen Möglichkeiten verbessert der neue Eingriffsraum durch seine Ausstattung auch die hygienischen Rahmenbedingungen im Vergleich zu einem regulären Katheterlabor, da ein spezielles Lüftungssystem in der Decke („Laminar-Airflow“) die Keimbelastung zusätzlich reduziert.

2,2 Millionen Euro wurden in den 60 m2 großen Raum investiert. Der Hybrid-OP am St. Vincenz ist der einzige Hightech-OP dieser Art im Kreis Paderborn und einer von wenigen in OWL. „Die Anschaffung des Hybrid-OPs ist für uns ein Meilenstein“, freut sich Geschäftsführer Düllings.

Die Vorteile des Hybrid-OP für die Patienten im Überblick:
- Eingriffe werden durch verstärkte Anwendung der minimal-invasiven Technik schonender, schneller und sicherer.
- Weniger Schmerzen, schnellere Genesung, kürzere Liegezeiten für Patienten.
- Optimierte Bildgebungsverfahren: weniger Kontrastmittelgabe, geringere Strahlenbelastung, keine Umlagerung.