16. Juli 2010

St. Remigius Krankenhaus Opladen: In Würde verabschieden

Im St. Remigius Krankenhaus Opladen wurde ein neues Verabschiedungszimmer eingesegnet

Im St. Remigius Krankenhaus Opladen wurde ein neues Verabschiedungszimmer von Pfarrer Heinz-Peter Teller eingesegnet. Angehörige – aber auch Mitarbeiter – können hier Abschied von Verstorbenen nehmen.

Der Raum strahlt Ruhe aus. Die Ruhe, die viele Angehörige brauchen, um sich von ihrem verstorbenen Angehörigen verabschieden zu können, die Ruhe, die dem ersten Schmerz die Macht nimmt. „Der Raum ist nicht nur ein Raum des Todes“, weiß Monika Bender, Krankenhausseelsorgerin im St. Remigius Krankenhaus Opladen. Ein Leben finde hier sein Ende, damit beginne aber auch ein neues. Auch für die Angehörigen, die ihr Leben ohne den Verstorbenen neu ordnen müssten.

Der Tod gehört zum Leben, trotzdem wird er oft in abgelegene Räume verbannt. Im St. Remigius Krankenhaus wurde das Verabschiedungszimmer aus dem Keller auf die dritte Etage geholt, die kühle Sterilität gegen warmes Holz getauscht. Man kann sich dem Tod langsam nähern: Eine Holzwand mit Milchglaselementen nimmt von der Tür aus den direkten Blick auf den Verstorbenen. Auch im Tod gilt es, die Würde zu bewahren. Viele Ideen sind dazu in die Gestaltung eingeflossen. „Die Umsetzung war ein Projekt von ganz vielen, die den Raum zu ihrer ganz eigenen Sache gemacht haben“, erzählt Franz Jürgens. Mitarbeiter meint der Seelsorger und Vorsitzende des Ethikkomitees ebenso wie Handwerker, die die Ideen umgesetzt haben. Sie haben sich anstecken lassen vom Wert des Raumes und der besonderen Atmosphäre.

Es gibt einen Wandel in der Gesellschaft. Das Sterben wird in die Krankenhäuser und Pflegeheime verlegt, nur noch selten kommt der Tod in das eigene Zuhause. Darauf hat man sich im St. Remigius Krankenhaus eingestellt. „Es ist ein Raum für das gesamte Haus, auch für Andersgläubige“, betont Dr. Jürgen Walthier, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin. Jeder solle sich in Würde verabschieden können und so auch die Trauer bewältigen.