10. Februar 2015

St. Lukas Klinik: neuer Chef für die Gynäkologie und Geburtshilfe

Im Januar hat Dr. Ioannis Tsitlakidis die Leitung übernommen.

Dr. Ioannis Tsitlakidis ist angekommen. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden, das Team ist optimal“, sagt der 54-Jährige, dem die Region nicht fremd ist. Acht Jahre hatte er in Velbert als leitender Oberarzt gearbeitet, bevor er als Chefarzt ins westfälische Bünde wechselte. Zum 1. Januar kehrte er zurück, um die Nachfolge von Prof. Dr. Klaus Meinen anzutreten, der in den Ruhestand ging. „Wir sind sehr froh, jemanden mit einer so hohen Expertise für uns gewinnen zu können“, sagt Gregor Hellmons, Geschäftsführer der Kplus Gruppe, zu der auch die Solinger St. Lukas Klinik gehört.
Dr. Ioannis Tsitlakidis will bisherige gute Arbeit fortführen, aber gleichzeitig neue Akzente setzen. „Wir können hier alles anbieten, was in der konservativen und operativen Gynäkologie möglich ist.“ Sein eigener fachlicher Schwerpunkt liegt in der gynäkologischen Onkologie, der Diagnostik und Therapie bösartiger Tumorerkrankungen der Frau. Hier will der neue Chefarzt das Leistungsspektrum der Abteilung ausbauen. „Das stützt den weiteren Ausbau der Onkologie als Schwerpunkt hier in der St. Lukas Klinik“, unterstreicht Krankenhaus-Direktor Christof Maaßen.
Auch die Fortführung des Kontinenzzentrums liegt dem neuen Mann an der Spitze der Gynäkologie und Geburtshilfe am Herzen. Inkontinenz sei noch immer ein Tabuthema. „Die Patientinnen gehen nicht zum Arzt oder verheimlichen die Beschwerden.“ Doch dank der verfeinerten uro-gynäkologischen Operationsmethoden sei der Blasen- oder Mastdarmvorfall, der oft zur Inkontinenz führt, gut und schnell behandelbar. „Der Eingriff dauert gute 15 Minuten, nach ein bis zwei Tagen können die Frauen die Klinik bereits wieder verlassen.“
„Medizin ist im Fluss. Was heute Standard ist, war vor zehn bis 15 Jahren undenkbar“, sagt der erfahrene Gynäkologe auch mit Blick auf seinen weiteren persönlichen Schwerpunkt, die minimal-invasive Chirurgie. Mit der so genannten Schlüssellochchirurgie sind große Bauchschnitte mit den großen Narben und langen Liegezeiten heute bei vielen Eingriffen nicht mehr erforderlich.
Auch in der Geburtshilfe will der gebürtige Grieche, selbst Vater zweier erwachsener Kinder, neue Wege beschreiten, ohne auf die bewährte familiäre Atmosphäre im Kreißsaal zu verzichten. „Bisher wurde bei Beckenendlage per Kaiserschnitt entbunden, das wollen wir ändern.“ Bei Kindern bis 3,5 Kilogramm und bei Frauen, die bereits ein Kind geboren hätten, habe er sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Geburt sei die natürlichste Sache der Welt. „Man sollte nicht den Fehler machen, Geburt und Schwangerschaft als Krankheit zu deklarieren.“