02. Juli 2012
St. Lukas Klinik: Chirurgie startet in eine neue Dimension
In die Operationssäle der St. Lukas Klinik hat die 3D-Technik Einzug gehalten.
Es ist eine neue Dimension in der minimal-invasiven Chirurgie. Die 3D-Technik liefert gestochen scharfe Bilder des Operationsgebietes – mit Tiefenwirkung. „Bei der zweidimensionalen Darstellung war für den Operateur bislang war die größte Schwierigkeit, dass er die dritte Dimension gedanklich hinzufügen musste“, erklärt Dr. Markus Meibert, Chefarzt der Chirurgie in der Solinger St. Lukas Klinik. Rund 1.000 Eingriffe führen er und sein Team jedes Jahr minimal-invasiv durch: Gallenblase, Leistenbrüche, aber auch große Tumoroperationen und Teilentfernungen von Magen und Darm gehören zum minimal-invasiven Leistungsspektrum der Abteilung. Nicht umsonst gehört die St. Lukas Klinik zu den ersten zertifizierten Referenz- und Kompetenzzentren für minimal-invasive Chirurgie im Bundesgebiet.
Seit über 20 Jahren operiert Dr. Markus Meibert minimal-invasiv. Über kleine Einstiche werden eine Optik, die Bilder auf einen Bildschirm überträgt, und Miniaturinstrumente zum Operationsgebiet geführt. Die Vorteile für die Patienten liegen auf der Hand: keine großen Narben, deutlich verringertes Infektionsrisiko durch kleinere Schnitte, geringer Blutverlust, kurze Liegezeiten. Das bleibt auch mit der neuen Technik so, doch sie bietet dem Patienten neben verkürzten Operationszeiten ein zusätzliches Plus. „Das Sehen, besonders bei stundenlangen Tumoroperationen, ist längst nicht mehr so anstrengend und gibt den Patienten noch mehr Sicherheit bei dem Eingriff“, schwärmt Dr. Markus Meibert.
Die 3D-Technik verbindet die Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie mit dem eigentlich normalen räumlichen Sehen. Zwei kleine Kameras liefern – ähnlich wie die Augen auch – Bilder aus leicht versetzen Blickwinkeln. Diese werden dann übereinander auf einen speziellen Bildschirm übertragen. Mit einer 3D-Brille wird daraus ein gestochen scharfes Bild mit Tiefe. Damit ist die Hand-Augen-Koordination deutlich vereinfacht. „So können Assistenzärzte die Methode viel schneller erlernen und schneller mit höherer Sicherheit anwenden“, nennt Dr. Markus Meibert einen weiteren Vorteil. Rund 180.000 Euro hat die Klinik in die neue Methode investiert.
Seit gut sechs Wochen hat die dritte Dimension Einzug gehalten. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Dr. Markus Meibert: „Unsere Assistenzärzte wollen fast alle lieber in 3D operieren.“