01. April 2014

Seelischer Notfall – wenn die Psyche akut Hilfe braucht

Symposium am 5.4. mit namhaften Experten der Notfall- und Akutpsychiatrie

Mit Situationen der Notfall- und Akutpsychiatrie sind Mediziner, Psychologen, Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei recht häufig konfrontiert – im häuslichen Umfeld, am Arbeitsplatz, aber auch in den somatischen und psychiatrischen Kliniken. „In der Stadt Bochum nehmen psychiatrische Notfälle mittlerweile einen großen Raum beim Rettungswesen ein“, erläutert PD Dr. Christoph Hanefeld, Direktor der Medizinischen Klinik am St. Elisabeth-Hospital/Katholisches Universitätsklinikum Bochum und als Ärztlicher Leiter für den Rettungsdienst der Stadt Bochum verantwortlich.

Erregungs- und Rauschzustände, Bewusstseinsstörungen, Suizidversuche und suizidales Verhalten zählen zu den typischen psychischen Störungsbildern, bei denen die professionellen Ersthelfer vor Ort im Notfall schnell handeln müssen. Zu ihren Herausforderungen gehört es, unter Zeitdruck eine sichere diagnostische Einschätzung vorzunehmen.

„In diesen lebensbedrohlichen Situationen können Mediziner oder medizinische Fachkräfte sowie auch die Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr, der Polizei und der Rettungsdienste auf einige wenige, aber wichtige Handgriffe oder Hilfsmittel zurückgreifen“, erklärt Prof. Dr. Georg Juckel, Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Präventivmedizin im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Neben Maßnahmen der Sicherung und der Gesprächsführung können auch medikamentöse Mittel in Betracht gezogen werden. Neben den oralen oder zu injizierenden Arzneimitteln steht mittlerweile zusätzlich ein inhalatives Präparat für den Notfall zur Verfügung.

Die Bewertung der medikamentösen Möglichkeiten und die wichtige Zusammenarbeit der psychiatrisch wie auch somatisch tätigen Berufsgruppen und Disziplinen in der Notfallmedizin und -hilfe sind Anlass des Symposiums „Akutpsychiatrie – State of the art und neue Perspektiven” am 5. April 2014, von 9:30 Uhr bis 13 Uhr. Als Referenten sind drei namhafte deutsche Vertreter der Notfall- und Akutpsychiatrie eingeladen, die zur Lage in der Akut- und Notfallpsychiatrie in Deutschland sowie über verschiedene Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten berichten werden. „Damit machen wir auf ein Thema aufmerksam, welches in unserer Region viele Jahre vernachlässigt worden ist“, so der LWL-Psychiater Prof. Juckel.

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Machen Werbung für das Symposium am Samstag: Prof. Dr. Georg Juckel (links), Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Präventivmedizin im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), und PD Dr. Christoph Hanefeld, Direktor der Medizinischen Klinik am St. Elisabeth-Hospital/Katholisches Universitätsklinikum Bochum und Ärztlicher Leiter für den Rettungsdienst der Stadt Bochum. (Bildquelle: LWL)