27. Juni 2012

Schwerverletzte optimal versorgen

Intensivtraining des Bergmannsheil und der DRF-Luftrettung zum Traumamanagement

Dreißig Rettungskräfte, Ärzte und Pflegekräfte probten am vergangenen Wochenende im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil den Ernstfall: Bei einem intensiven zweitägigen Simulationstraining wurden unter realitätsnahen Bedingungen verschiedene Notfallszenarien durchgespielt. Ziel war es, das Zusammenspiel aller an der Akutversorgung beteiligten Akteure zu optimieren, Abläufe und Kommuniksationswege unter Videokontrolle zu trainieren und die entscheidenden Schnittstellen der Schwerverletztenversorgung in den Blick zu nehmen. Organisiert wurde das Training von der DRF Luftrettung und dem Bergmannsheil.

Teamplay und Kommunikation fördern

„Als Unfallklinik gehört die Versorgung von Schwerverletzten zum klinischen Alltag des Bergmannsheil“, erklärt Dr. Tobias Fehmer, Oberarzt der Chirurgischen Klinik und einer der Organisatoren des Trainings. „Damit im Ernstfall alle Arbeitsschritte ineinandergreifen und jeder weiß, was er zu tun hat, ist es für alle Beteiligten entscheidend, die Abläufe beim Traumamanagement jederzeit sicher zu beherrschen.“ Mitorganisator Dr. Mike Burian, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin ergänzt: „Bei dem Training ging es weniger um die medizinischen Aspekte, sondern mehr um Dinge wie ein funktionierendes Teamplay und eine effiziente Kommunikation; deshalb war es wichtig, alle entscheidenden Akteure dabei zu haben.“ Organisator seitens der DRF Luftrettung war Dr. Christian Afflerbach, Leitender Notarzt des Dortmunder DRF Hubschraubers („Christoph Dortmund“).

Verschiedene Behandlungsszenarien mit Simulationspuppen trainiert

Beteiligt waren an dem Training Anästhesisten, Chirurgen und Pflegekräfte sowie Rettungskräfte und Notarzt. Die Teilnehmer probten unter realitätsnahen Bedingungen, wie die Abläufe der Patientenübergabe von den Rettungskräften an das Schockraumteam, das Schockraummanagement selbst und die Übergabe des Patienten an die Intensivstation beziehungsweise an das OP-Team funktionieren. Mit Simulationspuppen wurden verschiedene Szenarien durchgespielt, beispielsweise das eines Patienten nach einem schweren Verkehrsunfall oder nach einem Sturz aus großer Höhe. Auch typische Krisensituationen im Schockraum wie ein plötzlicher Herzstillstand oder Probleme bei der Beatmung gehörten zu den Herausforderungen, die die verschiedenen Teams zu bewältigen hatten. Mit Videokameras wurden die Teilnehmer bei den Trainingssequenzen aufgezeichnet. Jedes Team hatte dadurch die Gelegenheit, die Übung im Anschluss gemeinsam mit den Kollegen Schritt für Schritt zu analysieren, ob die Abläufe gemäß den Leitlinien für das Traumamanagement erfolgten, ob die Kommunikation und Abstimmung im Schockraumteam funktionierte und wie das Team die Behandlungssituation gelöst hat.

Hohes Niveau beim Traumamanagement

Nach Abschluss des Trainings zogen Organisatoren und Teilnehmer gleichermaßen ein positives Fazit: „Unser Traumamanagement hat bereits ein sehr hohes Niveau, aber durch das Training haben wir noch die eine oder andere Stellschraube erkannt, an der wir drehen müssen, damit wir in unseren Abläufen noch schneller werden“, sagt Dr. Burian. Dr. Fehmer ergänzt: „Das Training hat auch noch einmal dazu beigetragen, das kollegiale Miteinander über die verschiedenen Berufsgruppen hinweg zu fördern. Denn ein gutes Miteinander ist neben der zwingend erforderlichen fachlichen Qualifikation ein entscheidender Faktor, um unter hohem Zeitdruck erfolgreich zusammen zu arbeiten.“

Über das Bergmannsheil

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). In 22 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 622 Betten werden jährlich rund 19.000 Patienten stationär und ca. 60.000 ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: www.bergmannsheil.de.

Weitere Informationen:

Dr. Mike Burian
Oberarzt
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-0
E-Mail: mike.burian@bergmannsheil.de

Dr. Tobias Fehmer
Oberarzt
Chirurgische Klinik und Poliklinik
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-0
E-Mail: tobias.fehmer@rub.de