02. April 2012
Ärzte aus 15 Nationen
Ärzte aus 15 Nationen kamen um vom Herner Wirbelsäulenexperten zu lernen
Am 16. und 17. März kamen Wirbelsäulenchirurgen aus 15 Nationen, u. a. aus den USA, Brasilien, Vietnam und Schweden, um sich am St. Anna Hospital zum Spezialisten ausbilden zu lassen. Gezeigt wurde, wie Bandscheibenvorfälle und die Verengung des Wirbelkanals – die Spinalkanalstenosen – der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule minimal-invasiv, d. h. mit Schlüsselloch-Chirurgie operiert werden. Entwickelt hat das Verfahren der Wirbelsäulenexperte Priv.-Doz. Dr. Sebastian Rütten, Leiter des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie am St. Anna Hospital.
Die Veranstaltung, die es seit ca. zehn Jahren gibt, bot Dr. Rütten an diesem Wochenende aufgrund des großen internationalen Interesses zum 26. Mal an. Die Mediziner lernen an zwei Tagen wie die Wirbelsäule vollendoskopisch (minimal-invasiv) operiert wird. Neben Vorträgen in denen die Methodik erklärt wird, finden zwei Live-OPs statt. Hier wird gezeigt, wie Bandscheibenvorfälle im Lendenwirbelsäulenbereich mit den zwei verschiedenen Techniken vollendoskopischen operiert werden. Ergänzend finden praktische Übungen für die Teilnehmer statt.
Von der Fortbildung profitieren im Anschluss die Patienten in den Ländern der Teilnehmer. Die vollendoskopische Operation dauert nur 25 Minuten, wodurch mögliche Folgeschäden im Vergleich zu einer konventionellen, d.h. offenen OP reduziert werden. Zudem ist der Hautschnitt nur 6 mm lang, sodass nahezu keine Narben entstehen. Blutungen treten nicht auf.
Dr. Rütten lehrt jedoch nicht nur die Operationstechnik im Rahmen der Fortbildung. Unter seiner organisatorischen Leitung sind inzwischen erste internationale Zentren entstanden. „Speziell asiatische Patienten denen der Weg nach Herne zu weit ist, können sich in dem ersten Zentrum in Bangkok behandeln lassen“, so Dr. Rütten. Die dortigen Ärzte waren nicht nur Teilnehmer einer der vergangenen Fortbildungsveranstaltung. Sie zählen auch zu den mehr als 100 Ärzten, die jährlich am St. Anna Hospital hospitieren. Ein weiteres Zentrum wird derzeit in Istanbul gemeinsam mit der dortigen Universität aufgebaut.