31. August 2015
Ruhestand nach 16 Jahren Klinik-Seelsorge in Hilden
Seit 1999 führte Gemeindereferentin Monika Beierlein unzählige Gespräche mit Patienten am Krankenbett, Angehörigen und Mitarbeitern auf Station. Nun tritt die katholische Klinik-Seelsorgerin ihren wohlverdienten Ruhestand an.
Für ihre Arbeit gab es keine feste Zeit und keinen festen Ort. „Ich war da, wo ich gebraucht wurde“, sagt Gemeindereferentin Monika Beierlein. „Auf Station, am Krankenbett, ich habe aber auch schon Gespräche auf dem Parkplatz geführt.“ Am Freitag war Monika Beierleins letzter Arbeitstag als katholische Klinik-Seelsorgerin am St. Josefs Krankenhaus Hilden, jetzt ist sie im Ruhestand. 16 Jahre hat sie sich Zeit genommen für alle Sorgen, Ängste und Nöte der Patienten, aber auch für deren Angehörigen und die Mitarbeiter. „Viele Begegnungen haben mich bereichert, Beziehungen sind gewachsen.“ In den Gesprächen ginge es oft um die akute Situation, die Unsicherheit vor Diagnosen oder davor, wie es weitergeht. „Manchmal, gerade für die Kriegs- und Nachkriegsgeneration, lösen die aktuellen Zustände auch Ängste von früher aus.“ Diese Situationen erforderten auch von ihr viel Kraft. „Je tiefer ein Gespräch geht, desto mehr Zeit brauche ich, mich danach wieder auf den nächsten Besuch vorzubereiten.“ Ihr Glaube half dann nicht nur den Patienten oder Angehörigen, sondern auch ihr selbst.
Neben Schmerz und Trauer am Ende des Lebensweges, stand der Anfang des Lebens sowie das Hier und Jetzt im Mittelpunkt ihrer Arbeit. „Besonders schön war es, wenn ich frischgebackene Eltern beglückwünschen und ihre Kinder auf der Welt begrüßen durfte.“ Glücklich sei sie auch über die Einführung der sogenannten Oasentage. Seit 2007 überlegte sie sich mit den anderen Klinik-Seelsorgern der Kplus Gruppe Pilgerwege, um ins Gespräch mit den Mitarbeitern zu kommen. „Alle, unabhängig ihres Glaubens, sind dazu eingeladen, zur Ruhe zu kommen und ein offenes Miteinander zu pflegen.“ Durch die gute Zusammenarbeit und gegenseitige Inspiration im Seelsorge-Team und am Haus fiel ihr der Abschied nicht leicht, daher hatte sie sich für den letzten Tag etwas Besonderes ausgedacht. „Anstatt das Haus einfach zu verlassen, traf ich mich mit den Kollegen, wir waren essen und im Anschluss nahmen sie meine Schlüssel mit.“ Natürlich freue sie sich auch auf die Zeit, die jetzt beginnt. „Endlich kann ich Beziehungen pflegen, die vielleicht etwas zu kurz gekommen sind oder mir Zeit nehmen fürs Reisen.“ Die Nachfolge der katholischen Klinik-Seelsorgerin tritt Gisela Maßop zum September an.