21. November 2009
Radiologisches Großgerät landet punktgenau durchs Dach
Maßarbeit mit schwerem Gerät begleitete den traditionellen Basar am EVK Witten
Der traditionelle Weihnachtsbasar am Evangelischen Krankenhaus Witten am Samstag, 21. November, wurde in diesem Jahr von Maßarbeit mit schwerem Gerät begleitet. Während im Erdgeschoss der Klinik an der Pferdebachstraße die Stände mit weihnachtlichen Artikeln aller Art öffneten, sprangen an der Rückseite des Gebäudes schwere Dieselmotoren an. Ein riesiger Autokran hievte einen knapp fünf Tonnen schweren Magnetresonanztomografen (MRT) durchs Dach an seinen Standort im ersten Stock des Funktionstraktes des Krankenhauses.
Auf dem Flachdach darüber und auf Balkonen des Bettenhauses verfolgen Mitarbeiter und Besucher des Krankenhauses das Spektakel. Sie zücken ihre Kameras, als sich der in leicht rötlich schimmernde Folie gehüllte Koloss in den strahlend blauen Himmel über Witten erhebt. Langsam schwenkt die Fracht über das Gebäude und senkt sich in die drei mal dreieinhalb Meter große Öffnung hinab, die dafür in das Flachdach geschnitten wurde. Dort nehmen Arbeiter das am Haken pendelnde Großgerät in Empfang und richten es passgenau aus. Den MRT später noch einmal zu verrücken, wäre aufgrund des hohen Gewichts nicht mehr möglich.
Das medizinische Großgerät kostet eine Million Euro. Es wurde im Zuge des Umbaus der Radiologie am Evangelischen Krankenhaus Witten von der Gemeinschaftspraxis Wolf/Behring/Dr. Pallapies beschafft, die die Fachabteilung seit 1. Juli 2009 als externer Dienstleister betreibt. Da der MRT mit starken Magneten und sehr hohen Frequenzen arbeitet, musste eine aufwändige Spezialkabine zur Abschirmung installiert werden. Allein der Umbau der Räume der Radiologie, den Klinik und Gemeinschaftspraxis zusammen durchführen, kostet fast eine Million Euro.
In zwei Wochen wird die technische Ausstattung der Abteilung zudem um einen knapp 500.000 Euro teuren Computertomografen (CT) ergänzt. Dann verfügt die Radiologie im Evangelischen Krankenhaus Witten über Geräte der neuesten Generation, mit denen alle modernen radiologischen Untersuchungsverfahren durchgeführt werden können. Die beiden Großgeräte sollen am 7. Dezember in Betrieb genommen werden.
Viele Zuschauer, die am Samstag die Einbringung des MRT verfolgt hatten, nutzten anschließend die Gelegenheit zu einem Bummel über den Weihnachtsbasar. „Schön hier“, finden Hannelore und Reinhard Wolf aus Dortmund, die das schwebende MRT nach Witten gelockt hat und die nun zum ersten Mal den Basar im Evangelischen Krankenhaus besuchen. Hannelore Wolf lässt sich ein prachtvolles Adventsgesteck mit orangefarbenen Kerzen, Kugeln und Schleifen zurücklegen. Außerdem hat das Ehepaar schon gelbe Glaskugeln mit Beleuchtung erstanden, die Reinhard Wolf in einer Plastiktüte mit sich herumträgt.
Im Foyer des Krankenhauses drängen sich die Besucher um Stände mit Adventsgestecken, Kerzen, Holzarbeiten oder Porzellanschmuck. Im Flur der Geriatrischen Tagesklinik warten an einer langen Tischreihe Köstlichkeiten von frischem Imkerhonig über selbstgemachte Marmelade bis hin zu eingelegten Gurken auf Kunden. Zwischen Küche und Bettenzentrale bieten die Grünen Damen gebrauchte Bücher an. Es duftet nach frischen Waffeln. Hinten in der Bettenzentrale des Krankenhauses herrscht beim Flohmarkt geschäftiges Treiben. Die Tische sind prall gefüllt mit Dingen wie Waffeleisen, Töpfen, Backformen, Tellern oder Gesellschaftsspielen. Zahlreiche Besucher durchstöbern die Stände nach Brauchbarem, Gegenstände wechseln für kleines Geld den Besitzer.
Einen weiteren Second-Hand-Markt gab es zudem im Lukas-Zentrum. Dort richtete der Kindergarten Oberlinhaus einen Kleider- und Spielzeugmarkt aus.