18. Juni 2011

Prostatazentrum am Ev. Krankenhaus Witten zertifiziert

Prüfer bescheinigen herausragende Qualität bei der Behandlung von Erkrankungen der Vorsteherdrüse

Die Behandlung aller gut- und bösartigen Erkrankungen der Prostata gehört zu den Schwerpunkten der Urologischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Witten. Aufgrund der Vielfalt der angebotenen Behandlungsmethoden auf höchstem Niveau wurde die Fachabteilung jetzt gemeinsam mit der Strahlentherapie und der Onkologie des Hauses an der Pferdebachstraße als Prostatazentrum zertifiziert.

Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern über 65 Jahren. Frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen gut. Welche Behandlung zum Erfolg führt, hängt vom Stadium der Erkrankung, dem Alter des Patienten und der Art des Tumors ab. „Durch die enge Zusammenarbeit der drei Fachabteilungen im Prostatazentrum können wir Tumore in jedem Stadium optimal behandeln“, erläutert Dr. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik.

Klassische Behandlungsmethode beim Prostatakarzinom ist die Operation. Dabei wird das Organ vollständig entfernt. Dies kann per Bauchschnitt erfolgen oder minimalinvasiv per Bauchspiegelung. „Letzeres bevorzugen wir am Evangelischen Krankenhaus“, betont Dr. Wiedemann. Denn bei dieser Methode verliert der Patient weniger Blut, hat geringere Schmerzen und kann früher wieder nach Hause.

Als Alternative zur Operation bietet das Evangelische Krankenhaus Patienten mit auf das Organ begrenzten, nicht aggressiven Formen des Prostatakarzinoms die für den Patienten besonders schonende Brachytherapie an. Bei dieser speziellen Form der Strahlentherapie werden sogenannte Seeds – kleine mit radioaktivem Jod gefüllte Metallstifte – bei einem minimalinvasiven Eingriff direkt in der Prostata des Patienten platziert. Auch die klassische Bestrahlung von außen spielt bei der Behandlung des Prostatakarzinoms eine wichtige Rolle, erklärt der Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie, Jozef Kurzeja. „In bestimmten Stadien der Erkrankung können dadurch mögliche Metastasen abgetötet werden.“ In späten Stadien kann das Fortschreiten der Erkrankung mit einer Hormonbehandlung oder einer Chemotherapie aufgehalten werden.

Modernste Technik setzt die Urologische Klinik auch bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung ein: Als Alternative zur klassischen Prostataschälung bietet das Evangelische Krankenhaus Männern, bei denen eine medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreicht, die Therapie mit dem Kalium-Titanyl-Phosphat-Laser an. Das wegen der charakteristischen grünen Farbe des Lichtstrahls auch „Greenlight-Laser“ genannte Gerät verdampft überschüssiges Prostatagewebe durch Laserenergie. Das Verfahren ist praktisch unblutig, die meisten Patienten sind bereits innerhalb von 24 Stunden nach dem Eingriff beschwerdefrei. „Wir sind ein bisschen stolz darauf, all diese Verfahren an unserem Haus anbieten zu können“, sagt Dr. Wiedemann.

Die hervorragende Arbeit und die herausragende Qualität der Behandlung von Prostataerkrankung am Evangelischen Krankenhaus Witten bestätigten nun die Prüfer der Gesellschaft WIESO CERT durch die Zertifizierung des Prostatazentrums nach DIN EN ISO 9001.