24. April 2015

Professor Lothar Heuser aus Amt verabschiedet

Neuroradiologe Professor Werner Weber als neuer Institutsdirektor eingeführt

Mit einer Feierstunde wurde Professor Dr. Werner Weber am gestrigen 23. April offiziell als Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum eingeführt. Seine Tätigkeit hat der Mediziner bereits am 1. August letzten Jahres aufgenommen und damit die Nachfolge von Professor Dr. Lothar Heuser angetreten, der nach 28 Jahren im Dienste des Hauses in den Ruhestand getreten war und nun verabschiedet wurde.

„Es war schwer, einen Radiologen von der Qualität und Universalität zu bekommen, wie Prof. Heuser sie mitbringt“, sagte Dr. Georg Greve, Erster Direktor der Knappschaft-Bahn-See, in seiner Rede und lobte: „Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass die Radiologie in Bochum zu den wichtigsten in Deutschland zählt, und, dass das der Verdienst von Prof. Heuser ist.“ Besonders hob er sein Engagement beim Aufbau des Westdeutschen Teleradiologieverbundes hervor sowie bei der Initiierung des Radiologie-Kongresses Ruhr.

Prof. Dr. Albrecht Bufe, Dekan der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, bedankte sich für die „großen Spuren“, die Prof. Heuser im Bereich der Lehre hinterlassen hat, und gab seinem Nachfolger Prof. Weber den Wunsch mit auf den Weg: „Bringen Sie das Kopf-Zentrum am Knappschaftskrankenhaus zum Glänzen“. Mit einem herzlichen „Glückauf“ überreichte Prof. Dr. Richard Viebahn, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, dann beiden Medizinern – dem einen zum Einstand und dem anderen zum Abschied – ganz ruhrgebietstypisch den so genannten „Häckel“, einen Steigerstock, der einst von Aufsichtspersonen im Bergbau zu festlichen Anlässen oder Bergparaden mitgeführt wurde.

Danach berichtete Prof. Dr. Walter Gross-Fengels aus Harburg in seiner persönlich geprägten Laudatio nicht nur vom „Coiling als liebstes Kind Heusers“ und den Verdiensten im Qualitätsmanagement in der Radiologie mit dem Aufbau einer Internetplattform, die heute obligatorischer Bestandteil für Zertifizierungen ist, sondern auch von der sportlichen Vielseitigkeit des ehemaligen Institutsdirektors.

Sichtlich bewegt entführte Prof. Heuser die rund 100 geladenen Gäste passend zum Casablanca-Klassiker „As time goes by“ in die Jahrzehnte seiner Tätigkeit und begann den Rückblick mit seinem Amtsantritt 1985 – das Jahr, in dem die Einweihung des Hörsaals und die erste perkutane transluminale Angioplastie (PTA) eines Verschlusses der A. femoralis superficiali am Knappschaftskrankenhaus folgten.

Einen Blick in die Zukunft warf im Anschluss der neue Institutsdirektor, ein Mann, von Prof. Dr. Ansgar Berlis aus Augsburg in seiner Laudatio schätzend sagte: „Er schafft es, Lehre und angewandte Forschung perfekt miteinander zu verbinden.“ Prof. Weber zeigte auf, dass die Inbetriebnahme der neuen Anlage für Digitale Subtraktionsangiographie vor acht Monaten, der Umbau der Ambulanz und das Einrichten einer neuroradiologisch-neurovaskulären 24-Stunden-Hotline erst der Anfang sind. Für die Zukunft strebt er die Zertifizierung des Pilotprojektes Teleradiologie an und will sich dafür einsetzen, dass im Bereich der mechanischen Rekanalisation bei Schlaganfall nrw-weit bessere Versorgungsstrukturen gebildet werden.

Musikalisch begleitet wurde die Festlichkeit im Hörsaal von der Bochumer Sängerin Esther Münch.

Zur Person Prof. Werner Weber:
Weber zählt zu den führenden Fachvertretern auf dem Gebiet der interventionellen Neuroradiologie und freut sich darauf, die Behandlung von krankhaften Gefäßveränderungen in Gehirn oder Rückenmark mithilfe modernster minimalinvasiver Behandlungsmethoden in Bochum weiter auszubauen. Er wurde in Essen geboren und studierte dort zunächst Lehramt. Nach dem Staatsexamen begann er mit dem Studium der Humanmedizin. Seine Facharztausbildung absolvierte er im Alfried Krupp Krankenhaus in Essen und wurde 2000 zum Oberarzt ernannt. Der Mediziner promovierte zu dem Dissertationsthema: „Interleukin – 1 beta und Tumor-Nekrose-Faktor-alpha Konzentrationen in bronchoalveoläre Lavageflüssigkeit und im Blutplasma im Rahmen der allogenen Knochenmarktransplantation“. Im Jahr 2007 folgte die Habilitation für das Fach Neuroradiologie zum Thema: „Die endovaskuläre Behandlung zebraler arteriovenöser Malformationen mit Ethylen-Vinyl-Alkohol Kopolymer“ sowie die Anstellung als Chefarzt in der Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, heute Teil der Klinikum Vest GmbH. Parallel zu seiner Tätigkeit als Chefarzt in Recklinghausen übernahm er bereits im August 2013 die kommissarische Leitung des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum.