03. September 2013

Neue Schmerzklinik im St. Franziskus-Hospital

Hilfe bei langanhaltenden und chronischen Schmerzen

Chronische Schmerzen können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Häufig beeinträchtigen sie das Leben so sehr, dass die Betroffenen beruflich und sozial stark eingeschränkt sind. Oft ist dann eine Schmerztherapie in einer spezialisierten Einrichtung nötig.

Peter S. ist gelernter Maurer. Mit 40 Jahren erleidet er plötzlich einen Bandscheibenvorfall, hat Schmerzen und Lähmungen im rechten Bein. Nach einer Operation sind die Beschwerden zunächst verschwunden. Dennoch kann er nicht in seinen alten Beruf zurückkehren und macht eine Umschulung zum Bürokaufmann. Die sitzende Tätigkeit mit wenig Ausgleich und Bewegung zollt ihren Tribut: Peter S. nimmt rund zehn Kilo zu, hat häufiger ziehende Schmerzen im unteren Rücken, die ins Bein ausstrahlen. Eine Odyssee zu unterschiedlichen Orthopäden und Physiotherapeuten beginnt. Die verordneten Medikamente verträgt er nur schlecht, die Physiotherapie hilft ihm nicht wirklich. Fehlzeiten auf der Arbeitsstelle, noch weniger Bewegung und sozialer Rückzug bilden einen Teufelskreis. Mehrere Jahre lang versucht er immer neue Medikamente, Ärzte und Therapien. Aufgrund der anhaltenden Schmerzen und des inzwischen dauerhaften Rückzugs wird Peter S. depressiv.

„Ein klassischer Fall“, kommentiert Dr. Katrin Empt, leitende Oberärztin der neuen Schmerzklinik im St. Franziskus-Hospital. Seit dem 01.08.2013 behandeln die Schmerztherapeuten der Klinik im Team mit Physiotherapeuten, Psychologen, Entspannungs- und Hypnotherapeuten sowie speziell ausgebildeten Pflegeassistenzen diese Patienten mit lang anhaltenden chronischen Schmerzen. „Die einzelnen Module der Behandlung greifen wie Zahnräder ineinander – zu einem optimalen Therapieangebot für unsere Patienten“, beschreibt Dr. Katrin Empt das multimodale Konzept in der Schmerzklinik. Die Behandlungsdauer beträgt zwischen ein und drei Wochen.

Neben einer erweiterten Diagnostik, der Neueinstellung oder Umstellung von Medikamenten zur Schmerzlinderung, Blockaden von schmerzleitenden Nerven durch Injektionen und Akupunktur gehört auch eine aktivierende Physiotherapie zum „Baukasten“ für die optimale Therapie. Ein wesentlicher Teil der Behandlung besteht auch in der Aufklärung darüber, wie der Schmerz überhaupt entsteht, was ihn verstärkt und aufrecht erhält. Gemeinsam mit einem Psychologen werden Techniken zur Schmerzbewältigung und zur Verringerung des Schmerzstresses vermittelt.

Um zu klären, ob eine stationäre Behandlung geeignet ist, sollte der Patient zunächst beim Haus- oder Facharzt seines Vertrauens vorstellig werden. Dieser kann dann eine Klinikeinweisung zur multimodalen Schmerztherapie ausstellen.

Kontakt zur Schmerzklinik im St. Franziskus-Hospital
Tel 0221 5591-1760
anaesthesie.kh-franziskus@cellitinnen.de