19. Februar 2016

Nachwuchswissenschaftler Dr. Tim Schultz mit Dr.-Georg-Preis geehrt

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte zeichnet Forschungen aus

Für seine Forschungen zum Einsatz des Femtosekundenlasers bei der Operation des Grauen Stars zeichnete der Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte e.V. den Nachwuchswissenschaftler Dr. Tim Schultz von der Augenklinik des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum kürzlich mit dem Dr. Georg-Preis aus. Es ist eine besondere Auszeichnung für das Team unter Leitung von Professor Dick, das die Bochumer Augenklinik zu einem der weltweit führenden Zentren in der Therapie der Katarakt, also der altersbedingten Trübung der Linse, mit dem Femtosekunden¬laser gemacht hat.

Dr. Tim Schultz ist Funktionsoberarzt und arbeitet seit fünf Jahren an der Augenklinik des Bochumer Universitätsklinikums. Auf dem Fachkongress des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte e.V. in Bonn nahm er die Ehrung entgegen, die von Dr. Fritz Georg (1913 - 2001), dem Gründer der Augenklinik in Bad Rothenfelde, gestiftet wurde. Dieser hatte einst verfügt, dass der mit 10.000 Euro dotierte Preis alle zwei Jahre an einen jungen Arzt oder eine junge Ärztin zur Förderung seiner/ihrer Forschungsvorhaben in der operativen Augenheilkunde verliehen wird.

Der 31-jährige Preisträger wurde für eine Reihe von Forschungsarbeiten geehrt, die ihre Wurzel in der hohen Zahl von Patienten haben, welche sich in Bochum einer Kataraktoperation unterziehen. Mit rund 700.000 Eingriffen pro Jahr allein in Deutschland ist die Behandlung des Grauen Stars die häufigste operative Maßnahme der modernen Medizin überhaupt. Eine Bochumer Besonderheit: Hier werden zahlreiche Eingriffe mit dem Femtosekundenlaser ausgeführt, der im Gegensatz zum traditionellen manuellen Vorgehen sehr viel präziser und schonender für die empfindlichen Gewebeschichten des Auges ist.

Beim Einsatz des Femtosekundenlasers, dies wiesen Schultz und seine Kollegen in mehreren Studien nach, werden Prostaglandine freigesetzt. Dies sind Gewebshormone, die im Körper eine Reihe von Funktionen ausüben und unter anderem bei entzündlichen Reaktionen erhöht sind. Nach Anwendung des Lasers bei der Operation des Grauen Stars vorübergehend erhöht, können die Prostaglandine in seltenen Fällen die Pupille verengen, was während des Eingriffs unerwünscht ist. Schultz hat mit seinen Untersuchungen dieses verschiedentlich von Operateuren beobachtete Phänomen erklärt und einen Weg aufgezeigt, damit dieser Hormonanstieg die Operation nicht negativ beeinflusst. Mit vor der Operation eingeträufelten anti-entzündlichen Augentropfen kann die Pupillenverengung vermieden werden – ein Schritt, mit dem diese Hightech-Operation noch sicherer geworden ist. „Der Eingriff mit dem Femtosekundenlaser“ so erklärte Schultz nach der Preisverleihung, „hat eine der effektivsten Interventionen der Heilkunde noch weiter verbessert. Wir arbeiten in Bochum daran, dass gutes Sehen dank der Kataraktoperation den meist reiferen Patienten für viele Jahre erhalten bleibt.“