14. August 2013

Nabelschnurblut kann Leben retten

DKMS Nabelschnurblutbank: Urkunde für erfolgreiche Spende

Die DKMS Nabelschnurblutbank hat die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Marienhospital Brühl für ihr Engagement im Bereich Nabelschnurblutspenden für die Allgemeinheit mit einer Urkunde ausgezeichnet: Bereits seit 2008 kooperiert das Marienhospital mit der DKMS Nabelschnurblutbank und klärt werdende Eltern über die Möglichkeit einer Nabelschnurblutspende auf. Vor Kurzem wurde die erste Spende aus dem Marienhospital verwendet: Eines der gespendeten Präparate gab einer Patientin aus Italien eine neue Chance auf Leben. Nun bedankte sich Anika Bednarek von der DKMS Nabelschnurblutbank bei Dr. med. Carl-Michael Schmidt, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, und seinem Kreißsaal-Team.

Das lebensrettende Präparat stammt von dem kleinen Nils (1), dessen Eltern Kerstin und Robbi Jung sich vor seiner Geburt für die Spende entschieden hatten. Nils Jung wurde am 29. Oktober 2011 im Marienhospital Brühl geboren. Bei seiner Entbindung wurde sein Nabelschnurblut entnommen und an die DKMS Nabelschnurblutbank gespendet. Im Jahr 2013 kam das Präparat mit den lebensrettenden Stammzellen schließlich zum Einsatz und konnte zur Transplantation vermittelt werden. Die Gewebemerkmale des kleinen Nils stimmten mit denen der Patientin überein.
Eine Tatsache, die auch Dr. med. Carl-Michael Schmidt freut: „Mir ist es wichtig, werdenden Eltern zu vermitteln, dass mit einer Nabelschnurblutspende einem anderen Menschen geholfen werden kann. Deshalb informieren wir schon bei der Geburtsvorbereitung über diese Chance.“ Die Entnahme des Nabelschnurbluts sei unproblematisch. Nach der Geburt brauchten Mutter und Kind die Nabelschnur nicht mehr, aber die darin enthaltenen Stammzellen könnten für einen anderen Menschen Hoffnung auf ein neues Leben bedeuten. „Die Nabelschnur wird abgeklemmt und das stammzellhaltige Blut in einem speziellen Beutel gesammelt und an die DKMS Nabelschnurblutbank in Dresden gespendet“, sagt Dr. Schmidt weiter.

In Deutschland werden pro Tag rund 1.900 Babys geboren – jedes von ihnen könnte zum potenziellen Lebensretter werden. Denn die Transplantation von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut kann lebensrettend für Menschen mit Blutkrebs sein, die ansonsten keinen geeigneten Spender finden. Ein Grund, warum sich auch Nils‘ Mutter bei der Geburt ihres Kindes für die Nabelschnurblutspende entschieden hat. „Die Geburt wurde durch die Spende in keiner Weise gestört. Wir sind sehr froh, dass wir mit unserer Spende helfen konnten. Wir würden es auf jeden Fall wieder tun.“

Anika Bednarek von der DKMS Nabelschnurblutbank überreichte nun als Auszeichnung des Marienhospital Brühl eine Urkunde an das engagierte Team. „Die Ärzte und Hebammen klären über unser Thema auf und sind sehr motiviert, uns zu unterstützen. Diese Arbeit möchten wir anerkennen und bringen das mit der Übergabe einer Urkunde zum Ausdruck“, sagt Bednarek.

Foto (v. l.): Anika Bednarek überreichte Dr. Carl-Michael Schmidt die Urkunde. Angelika Morka, DKMS-beauftragte Ärztin der Abteilung Gynäkologie/Geburtshilfe, bedankte sich bei Familie Jung mit einem Geschenk für den kleinen Nils (auf dem Arm von Papa Robbi Jung, vorn Schwester Mara, neben ihr Mutter Kerstin Jung)

Hintergrund:
Bisher wird in deutschen Geburtskliniken in rund 97 Prozent der Fälle die Nabelschnur neugeborener Babys im Müll entsorgt. Ein bedauernswerter Zustand, denn die Transplantation von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut eines nicht verwandten Spenders kann eine lebensrettende Maßnahme für Menschen mit Blutkrebs sein, die ansonsten keinen geeigneten Spender finden. Neben Stammzellen aus dem Knochenmark und peripheren Blut stellt Nabelschnurblut eine zusätzliche wertvolle Stammzell-Quelle dar. Nabelschnurblut ist deshalb besonders geeignet, weil die darin enthaltenen Stammzellen noch nicht völlig ausgereift sind. Aus diesem Grund ist es auch möglich, mit einer geringeren Übereinstimmung zwischen Spender und Empfänger zu transplantieren.

Hinweis an die Redaktion:
Über eine Veröffentlichung mit Hinweis auf die DKMS Nabelschnurblutbank gemeinnützige GmbH und ihre Homepage (www.dkms-nabelschnurblutbank.de) freuen wir uns sehr. Jede Art von Öffentlichkeitsarbeit hilft, neue Spender zu gewinnen und damit Leben zu retten.

DKMS-Kontakt:
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Sonja Krohn
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