21. Dezember 2010

Modernstes Operationsverfahren für Eingriffe an der Nebenniere etablie

St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn mit neuer OP-Methode

Seit Kurzem bietet das St. Vincenz-Krankenhaus als erstes Krankenhaus im Raum Paderborn eine neue Operationstechnik für Patienten mit Nebennierenerkrankungen an: Durch ein bis drei kleine Schnitte im seitlichen Rückenbereich ("Flanke") kann eine Nebennierenoperation bei diesem Schlüssellochverfahren ohne Kontakt zur Bauchhöhle vorgenommen werden. Der Vorteil liegt darin, dass bei dieser Methode auch Patienten durchs Schlüsselloch (minimalinvasiv) operiert werden können, bei denen schon Voroperationen im Bauchraum stattgefunden haben. Hier stieß die minimalinvasive Chirurgie bislang an ihre Grenzen, denn der Eingriff durch die Bauchhöhle ist nur bei einem intakten Bauchraum möglich. Folglich musste in Fällen mit voroperiertem Bauchraum aus operationstechnischen Gründen bisher die klassische Operationsweise mittels Bauch- oder Flankenschnitt durchgeführt werden.

Nach intensiver Weiterbildung und Hospitationen, bspw. bei dem führenden Spezialisten Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin K. Walz aus Essen, sowie der Anschaffung des benötigten technischen Equipments haben Klaus Christian Diederich, leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Vincenz-Krankenhaus, und Chefarzt der Klinik Prof. Dr. Rainer Schmidt das Operationsverfahren ohne den Weg durch den Bauchraum nun am St. Vincenz-Krankenhaus etabliert. Veränderungen der Nebennieren bis zu einer Größe von 8 cm bei gutartigen und zum Teil auch bei bösartigen Erkrankungen können im St. Vincenz mit dieser modernsten Technik nun während eines kurzen stationären Aufenthalts versorgt werden. Auch Teilentfernungen der Nebenniere, bspw. von hormonproduzierenden / kranken Bezirken des Organs, lassen sich durch dieses schonende Verfahren realisieren. Möglich ist dies durch hochauflösende Kameratechnik (HDTV). Die optische Vergrößerung der anatomischen Strukturen zeigen hierbei klar die Grenzen zwischen zu entfernenden und zu belassendem Gewebe. Die minimalinvasiven Verfahren zur Blutstillung (bspw. Ultraschallskalpell und kontaktlose Beamerkoagulation) reduzieren das Verletzungs- und Blutungsrisiko gegenüber den Operationen durch den Bauchraum auf ein Minimum.

Parallel zur Erweiterung des OP-Spektrums wurde an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie eine neue Sprechstunde für Patienten mit endokrinologischen Erkrankungen (Erkrankungen der Drüsenorgane wie Schilddrüse und Nebenschilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Nebenniere, Thymus und drüsenassoziierte Tumore) geschaffen, in der spezialisierte Ärzte die ihnen vorgestellten Patienten umfassend beraten können. Weitere Informationen sind im Sekretariat der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter Telefon 05251/86-1451 oder unter allgemeinchirurgie@vincenz.de erhältlich.