26. August 2016

Mobile Baby-Intensivstation

Paderborner Kinderklinik St. Louise investiert in neuen Transportinkubator

Paderborn. Wenn Neugeborene oder kleine Babys mit dem Rettungswagen transportiert werden, geschieht dies in einem sogenannten Transportinkubator. In der Paderborner Kinderklinik St. Louise gibt es zwei solche Spezialinkubatoren. Einer davon wurde kürzlich für knapp 100.000 Euro neu angeschafft. Stadt und Kreis Paderborn haben die Investition mit je 5.000 Euro unterstützt.

Das mobile Hightech-Bettchen hält bereits während der Fahrt alle technischen und medizinischen Möglichkeiten einer richtigen Intensivstation vor. Die Kinder werden warm gehalten und überwacht, eine differenzierte Beatmung ist ebenso möglich, wie eine kontinuierliche exakt dosierte Medikamentengabe. „Von dem Moment an, in dem ein krankens Baby in dieser Transporteinheit liegt, haben wir alles, was wir brauchen, um eine hochspezialisierte Intensivmedizin zu betreiben“, erklärt Oberarzt Dr. Björn Beckers, Kinder-Notfallmediziner und verantwortlich für die Frühgeborenenintensivstation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. „Das Gerät ist auf dem absolut neuesten Stand der Medizintechnik“, freut er sich. „Wir können darin selbst kleinste Frühgeborene um 500 Gramm Geburtsgewicht optimal versorgen. Zudem ist es möglich, die Babys während der Fahrt zusätzlich auf der Liege zu sichern, diese Option gab es vorher nicht. Das ist ein wichtiger Pluspunkt in Sachen Transportsicherheit.“ Darüber hinaus sorge ein neues Fahrgestellsystem, das die über 100 Kilogramm schwere Intensiveinheit automatisch in den Rettungswagen hebt, für ein noch sanfteres und für das Rettungsteam kraft- und rückenschonenderes Einladen.

Jährlich rücken Dr. Beckers und seine Kinderarztkollegen mit dem Rettungsteam der Paderborner Feuerwehr zu 40 bis 50 Babynotarzteinsätzen aus. Das Team der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin St. Louise versorgt dabei neben den Geburtshilfeabteilungen des St. Johannisstifts Paderborn und des St. Josefs-Krankenhauses Salzkotten auch Notfälle in den Geburtskliniken in Volkmarsen, Brilon, Warstein und Meschede und rückt zu Problemen bei Hausgeburten aus. „Wie groß das Einzugsgebiet ist, das wir von der Paderborner Kinderklinik aus versorgen, ist vielen Menschen gar nicht bewusst“, so Beckers.

Frühgeborenenintensivmedizin in Paderborn
Das Team der Kinderklinik St. Louise versorgt jährlich ca. 200 Frühgeborene, die zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche geboren wurden. Als sogenanntes Perinatalzentrum Level 1 dürfen hier sogar kleinste „Frühchen“ mit einem Geburtsgewichten unter 500 Gramm behandelt werden.