16. Februar 2021

Mit Empathie und Windeln Babys glücklich machen

© GFO Kliniken Rhein-Berg Bensberg. Bei mehr als 2.000 Geburten werden im Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg (VPH) für die kleinen Racker im Jahr rund 30.000 Windeln benötigt. „Das Neugeborene bekommt erst nach einer ausgiebigen Bondingphase, in der Eltern und Kind zueinander finden können, die erste Windel an“, erklärt Hebamme Luisa Tomadini. 30.000 Windeln, das ist längst nicht die einzige spannende Zahl rund um die Geburt im VPH. Mit 1.064 Geburten liegen in 2020 die Mädchen knapp vor den Jungen (1.054). Geburtenstärkster Monat war der September. 8,5 Prozent waren Steißlagengeburten, davon kamen 74 Prozent auf natürlichem Wege zur Welt. Das ist bezogen auf Köln und das Umland „eine echte Hausnummer“, so Tomadini weiter. Und 90 Prozent aller Frauen haben das VPH stillend verlassen. Auch das ist eine sehr hohe Quote. „Wir dürfen seit Jahren das Zertifikat Babyfreundlich führen“, ergänzt Dr. Simeon Korth, Chefarzt der Frauenklinik.

Die Hebammen, Ärzte und Kinderkrankenschwestern stehen an 365 Tagen im Jahr, 24 Stunden am Tag im Schichtdienst für die Schwangeren parat. Stolze 22.600 Arbeitsstunden der Hebammen und 17.520 Stunden der Ärzte kamen so im Kreißsaal zusammen. Bei ihrer Arbeit werden die Geburtsexperten tatkräftig von den Schülerinnen der Hebammenschule unterstützt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 wurden 292 Schülerinnen zu Profis ausgebildet.

Das VPH wurde im Jahr 1958 eröffnet. Bis zum Stichtag 31. Dezember 2020 kamen hier insgesamt 76.270 Babys zur Welt. Das sind im Schnitt 1.210 Geburten pro Jahr, das entspricht drei Geburten pro Tag, jeden Tag. Die 2.000er-Marke wurde erstmalig 2018 geknackt. Seitdem haben die Geburtsexperten regelmäßig mehr als 2.000 Geburten begleitet. In 2020 wurde die Schallmauer sogar schon Mitte Dezember durchbrochen, am Ende des Jahres wurden es dann 2.118 Bensberger Babys. Ein Rekord.

In der Stillambulanz finden jährlich über 2.000 persönliche Beratungen statt, mehr als 600 Mütter werden im Stilltreff betreut, weitere etwa 1.000 telefonische Beratungen unterstreichen den Stellenwert dieser Einrichtung, die seit ihrer Gründung im Jahr 2000 weit über die Grenzen der Region bekannt ist. „Wir arbeiten nach den Grundsätzen der Initiative Babyfreundlich der WHO und UNICEF“, erzählt Dörte Freisburger, engagierte Leiterin der Stillambulanz und des Stilltreffs. "Und in der angegliederten Elternschule kommen im Jahr rund 20.000 Kursteilnehmerstunden zusammen", ergänzt Martina Heinz-Schmitten.

Die Dimensionen zeigen eindrucksvoll, dass das VPH mit seinen fünf Kreißsälen nach wie vor zu den größten und beliebtesten Geburtskliniken im Land gehört. Tomadini ist von der Aufzählung ganz beeindruckt, doch „viel wichtiger als die puren Zahlen sind die vielen schönen Glücksgefühle, die die Bensberger Hebammen Tag für Tag, Nacht für Nacht im VPH erleben.“ Und ganz besonders spannend würde es immer dann, wenn die Kleinen es sehr eilig haben. „Es ist schön mit anzusehen, wenn das Paar dann toll zusammenarbeitet und die Mutter intuitiv das richtige tut.“

Besonders stolz ist das Team um Chefarzt Dr. Simeon Korth auf die niedrige Kaiserschnittrate der Bensberger Geburtsklinik. „Wir liegen bei 24 Prozent, und das konstant seit 17 Jahren.“ Das ist deutschlandweit sehr gut. Und überhaupt würde, ganz entgegen dem NRW-Trend, die Zahl der Geburten im VPH nach wie vor ansteigen. Um die Mütter und Kinder auch weiterhin optimal betreuen zu können, hat die Frauenklinik vor einem Jahr auf ein neues Dienst-Beleghebammen-System umgestellt hat. Das neue Modell bietet den Hebammen Sicherheit und ist zugleich für Schwangere und Eltern ein echter Gewinn. Der Clou: Auf Stoßzeiten oder bei Personalknappheit können die Hebammen schnell und flexible reagieren. Die Schwangeren werden intensiver und persönlicher betreut. „Die Anzahl der Geburten verteilt sich nun auf mehrere Schultern“, erklärt Korth.


Foto, v.l.: Die junge Familie mit der kleinen Marlene, zusammen mit Chefarzt Dr. Simeon Korth, Hebamme Claudia Donner, Kinderkrankenschwester Ingeborg Hörter und Assistenzärztin Marthe Conradis-Jansen.