17. März 2010
Medizinpreis für Forschung zur Behandlung der Schaufensterkrankheit
PD Dr. Christoph Kalka, Chefarzt im Marienhospital Brühl, und seine Schweizer Arbeitsgruppe
Zwei Forscher der Universität Bern erhielten jetzt einen der bedeutendsten Forschungspreise für Medizin in der Schweiz, den Pfizer Forschungs-Preis. Die Preisträger, Dr. Stefano Di Santo und Dr. Zijiang Yang, gehören zur Arbeitsgruppe von Privatdozent Dr. med. Christoph Kalka, die er 2005 an der Universitätsklinik Inselspital in Bern ins Leben rief. Der Facharzt für Innere Medizin und Angiologie ist seit 2009 Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin I − Herz, Gefäße, Kreislauf am Marienhospital Brühl.
Die Arbeitsgruppe untersuchte die Behandlung der weitverbreiteten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), auch bekannt als Schaufensterkrankheit. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine chronische Durchblutungsstörung der Beine, die zu einer starken Beeinträchtigung führen kann. „Trotz der Fortschritte in der Medizin kommen noch immer viele PAVK-Patienten für herkömmliche Therapien nicht infrage oder sprechen nicht darauf an. In schweren Fällen bleibt die Amputation die einzige Behandlungsoption. Eine alternative Strategie zur Förderung der Gefäßneubildung in durchblutungsgestörten Geweben ist die therapeutische Angiogenese, mit der sich meine Arbeitsgruppe beschäftigt. Stamm- und Vorläuferzellen eignen sich dank ihres hervorragenden Gewebereparaturpotenzials besonders zur Gefäßneubildung“, erklärt Dr. Kalka die Behandlungsstrategien bei arteriellen Verschlusskrankheiten.
Die Arbeitsgruppe erforscht im Department Klinische Forschung der Medizinischen Fakultät an der Universität Bern die Möglichkeiten einer Geweberegeneration mithilfe von Stammzellen. „Die Ergebnisse meiner Arbeitsgruppe könnten bahnbrechend für die Entwicklung neuartiger therapeutischer Strategien in der Behandlung der arteriellen Verschlusskrankheit sein“, beschreibt der Chefarzt die neuen Erkenntnisse der Berner Preisträger.
Bevor Dr. Kalka die Stelle als Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin I − Herz, Gefäße, Kreislauf am Marienhospital Brühl antrat, war er als Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Angiologie im Schweizer Herz- und Gefäßzentrum an der Universitätsklinik Inselspital in Bern (Schweiz) tätig. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit arbeitet Dr. Kalka seit 1992 auch in der Forschung und Lehre. Im Marienhospital Brühl leitet er die im letzten Jahr neu geschaffene Innere Medizin I – Herz, Gefäße, Kreislauf. Neben der Kardiologie setzt er Schwerpunkte in der Diagnostik und Therapie arterieller und venöser Gefäßkrankheiten. Die Behandlung der PAVK im Marienhospital Brühl erfolgt nach modernsten Erkenntnissen.
Der Pfizer Forschungs-Preis für Medizin wurde in diesem Jahr zum neunzehnten Mal an fünf Forschungsarbeiten aus der Schweiz vergeben. Das Preisgeld von 30.000 Schweizer Franken wird die Arbeitsgruppe in weitere Forschung investieren.