01. September 2016

LWL-Arzt hilft syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen in seelischen Krisen

Neue Spezialsprechstunde eingeführt

Seit einigen Wochen behandelt Ahmad Tarabichi, syrischer Ambulanzarzt in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), in seiner Sprechstunde psychisch erkrankte Menschen aus seiner Heimat. Sie haben viel durchgemacht: Krieg, Verwüstung und Tod erlebt, sich auf eine gefährliche Flucht begeben, Familie und Freunde zurückgelassen.

„Die Menschen, die zu uns in die neu eingerichtete Sprechstunde für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge kommen, sind traumatisiert und benötigen akut Hilfe“, erklärt Dr. Knut Hoffmann, stellvertretender Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums Bochum. In diesen Fällen greift Ahmad Tarabichi auf bewährte Maßnahmen der Krisenintervention zurück. „Ich versuche, die Anspannung zu reduzieren“, so der Ambulanzarzt, seit einigen Jahren Mitarbeiter der LWL-Klinik, „und biete unter anderem entlastende Gespräche an.“ Diese Hilfe hat deswegen eine so große Wirkung, weil sie in der Muttersprache der psychisch erkrankten Menschen erfolgt: auf Arabisch.

Die Spezialsprechstunde ist jeden Dienstag Vormittag geöffnet. Das Angebot gilt ausschließlich für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Zu den Leistungen zählen neben der ambulanten Einzeltherapie Gruppenangebote, sozialarbeiterische Beratung und die Zusammenarbeit mit anderen Hilfseinrichtungen. Alle Informationen können in einer in arabischer Sprache gestalteten Broschüre nachgelesen werden. Anmeldungen nimmt die Institutsambulanz unter der Telefonnummer 0234 5077-1190 entgegen.

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Ambulanzarzt Ahmad Tarabichi (li) und Dr. Knut Hoffmann, stellv. Ärztlicher Direktor, möchten mit dem neuen Angebot syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen in akuten psychischen Krisen helfen. (Bildquelle: LWL)