04. Oktober 2011

Krankenhäuser in Olpe und Lennestadt erfolgreich nach KTQ zertifiziert

Die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen mit seinen zwei Krankenhäusern in Olpe und Lennestadt erreichte Anfang Juli nach dreijähriger Vorbereitung die erfolgreiche Zertifizierung nach KTQ. Die Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen GmbH ist eine Gesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, dem Qualitätsmanagement von Einrichtungen im Gesundheitswesen eine praxisnahe Orientierung in Form eines Kriterienkatalogs zur Verfügung zu stellen. Gesellschafter der KTQ sind die Bundesärztekammer, die gesetzlichen Krankenversicherungen, der deutsche Pflegerat und der Hartmannbund. Für die erfolgreiche Zertifizierung eines Krankenhauses müssen in den sechs Kategorien Patientenorientierung, Mitarbeiterorientierung, Sicherheit, Informations- und Kommunikationswesen, Führung und Qualitätsmanagement mindestens 55 % der möglichen Punkte erreicht werden. Die Strukturierung nach Kategorien bildet sämtliche Prozesse in den Krankenhäusern ab, z.B. der Weg des Patienten von seiner Aufnahme bis zur Entlassung. Dadurch werden die Geschäftsführung und die Angehörigen der verschiedenen Berufsgruppen angehalten, ihre Kommunikation und Kooperation hierarchieübergreifend und transparent zu organisieren. Die Krankenhäuser der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen erreichten im Verbund im Schnitt je Kategorie 70,1 % der Kriterien.

Außergewöhnliches Ergebnis

"Wir haben uns über drei Jahre auf die Zertifizierung vorbereitet und ein strukturiertes, lebendiges Qualitätsmanagement aufgebaut. Bei der Erstellung der Selbstbewertung haben wir schon damit gerechnet, dass wir erfolgreich zertifiziert werden. Dieses überdurchschnittliche Ergebnis haben wir jedoch so nicht erwartet", freut sich Volker Knie, Qualitätsmanagementbeauftragter der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen über das gute Ergebnis. "Erstzertifizierte Krankenhäuser erfüllen in der Regel die gestellten Anforderungen zu 55 - 65 %."

Umfangreiches Prüfungsverfahren

Das KTQ-Verfahren ist in seiner Zielsetzung immer auf die Patienteninteressen ausgerichtet. Es dient dazu, alle Prozesse so zu verbessern, dass die Patienten eine bestmögliche Versorgung erhalten. Der permanent durchlaufene Zyklus des PLAN-DO-CHECK-ACT als Regelkreis zur kontinuierlichen Verbesserung bildet die ständige Weiterentwicklung der Qualität im Interesse aller Prozessbeteiligten ab. In der Vorbereitung auf das Zertifizierungsverfahren wird seitens der KTQ die Erstellung einer Selbstbewertung gefordert, die eine Einschätzung des Krankenhauses zu den jeweiligen Kriterien beinhaltet. Diese wird dann von externen Gesundheitsexperten in einer Visitation überprüft. Die Visitoren prüften das St. Martinus-Hospital und das St. Josefs-Hospital eine Woche lang in Form von persönlichen Begehungen und kollegialen Gesprächen. Bewertet wurden beispielsweise die Rahmenbedingungen der Patientenversorgung wie ambulante und stationäre Versorgung, Entlassung, der Umgang mit sterbenden Patienten und Verstorbenen, die Planung des Personalbedarfs, die Personalentwicklung, Arbeitsschutz, Brandschutz, der Umgang mit Datenschutz und Beschwerden oder die Unternehmenskultur und -philosophie.

Bereitstellung von Ressourcen erforderlich

Per Gesetz ist grundsätzlich jede Einrichtung im Gesundheitswesen verpflichtet ein strukturiertes Qualitätsmanagement vorzuhalten. Das Verfahren nach KTQ gehört jedoch zu den aufwendigsten und anspruchsvollsten. „Die Änderungen, die wir durch die Implementierung des Qualitätsmanagements bewirkt haben, erstrecken sich hierarchieübergreifend auf alle Bereiche der Krankenhäuser. Hierfür waren und sind die Bindung von Arbeitskraft, die Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Qualitätsmanagement und die Bereitstellung von finanziellen Mitteln erforderlich", erläutert Wolfgang Nolte, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen, die Voraussetzungen der erfolgreichen Zertifizierungen. „Das gute Ergebnis im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens ist in erster Linie dem hohen Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken und bestätigt uns, dass wir zum Wohle der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten den richtigen Weg eingeschlagen und die Weichen für die Zukunft gestellt haben." Das KTQ-Verfahren erfordert einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. So ist die Zertifizierung begrenzt bis 2014 gültig. Dann müssen das St. Martinus-Hospital und das St. Josefs-Hospital weitere, kontinuierliche Verbesserungen in den sechs Kategorien nachweisen, um erfolgreich re-zertifiziert zu werden.