27. März 2015
Krankenhäuser arbeiten gemeinsam bei Knochen- und Wirbelkörperbrüchen
Im St. Remigius Krankenhaus Opladen und St. Josef Krankenhaus Wiesdorf werden ältere Patienten bei Unfallverletzungen von Chirurgen und Geriatern behandelt. Die bestehende Zusammenarbeit wurde nun weiter ausgebaut und in ihren Strukturen optimiert.
Ein unachtsamer Moment, die Falte im Teppich, ein Sturz, ein Bruch. Gerade für ältere Menschen können solche Situationen unangenehme Folgen haben. Zum Beispiel Knochenbrüche der Arme und Beine oder sogar an der Wirbelsäule. „Leider sind das typische Verletzungen von Senioren“, sagt Dr. Peter Stolze, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie am St. Remigius Krankenhaus Opladen. „Der Aufenthalt ist dann oft mit vielen Ängsten verbunden“, weiß Dr. Ingo Reinecke, Chefarzt der Geriatrie im St. Josef Krankenhaus Wiesdorf. Mit am größten wiegt die Sorge vor dem Verlust des häuslichen Umfeldes. Aus diesem Grund haben die beiden Fachrichtungen ihre bisherige Zusammenarbeit überprüft und im Laufe der letzten Monate optimiert. „Unser Ziel war es, verzahnt zu agieren, um Patienten wieder ins eigene Zuhause zu entlassen“, sagt Dr. Ingo Reinecke über die Ansprüche.
Von diesem Ziel profitiert nun auch Martha Teuber. Die 87-Jährige kam mit einem Oberarmbruch ins St. Remigius Krankenhaus. Ihr Behandlungsplan wird seit der Aufnahme eng abgestimmt mit Ärzten aus der Unfallchirurgie und aus der Geriatrie. „Ältere Patienten leiden oft unter Vorerkrankungen, die bei der Versorgung der akuten Verletzung mitbehandelt werden müssen“, sagt Dr. Ingo Reinecke. Daher werden Patienten nach der OP ins St. Josef Krankenhaus verlegt. Schon vorher visitieren Ärzte aus der Geriatrie im St. Remigius Krankenhaus, um Therapiepläne mitzugestalten und die Zeit nach dem Krankenhaus vorzubereiten. „Umgekehrt ist es genauso“, erklärt Dr. Peter Stolze die Verflechtung der Fächer, „wir beobachten regelmäßig die Wund- und Knochenheilung vor Ort in Wiesdorf.“
Mit dem Wirbelsäulenzentrum unter Leitung von Prof. Dr. Thorsten Ernstberger erweitern sich die Behandlungsmöglichkeiten. „Heute können wir Wirbelbrüche schonender und somit auch seniorengerechter durchführen“, sagt der Chefarzt. Wichtig sei, dass die Spezialisten aus der Geriatrie von Anfang an dabei sind. Seit Februar 2015 erfolgt diese fach- und hausübergreifende Zusammenarbeit im zertifizierten Rheinischen Zentrum für Alterstraumatologie St. Remigius / St. Josef Leverkusen. „Ernannt wurden wir für drei Jahre“, so Katja Badekow. Die Leiterin des Qualitätsmanagements betreute die Umsetzung der durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie festgelegten Standards. Einen Blick auf die wirtschaftliche Seite gewährt Dr. Martin Biller, Krankenhaus-Direktor beider Einrichtungen: „Natürlich gehen wir, beispielsweise durch zusätzliches Personal, in Vorkasse, aber wenn wir so Folgeerkrankungen unserer Patienten vermeiden können, haben wir wirtschaftlich und auch menschlich alles richtig gemacht.“