17. Juni 2016

Knappschaftskrankenhaus erhält als erste Uniklinik Dt. Palliativsiegel

Versorgungsqualität von Sterbenden und Schwerstkranken in Bochum als vorbildlich zertifiziert

Als erste Universitätsklinik in der Bundesrepublik erhielt das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum jetzt das „Deutsche Palliativsiegel“, mit dem die Versorgungsqualität von Sterbenden und Schwerstkranken durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle als vorbildlich bewertet wurde.

Patienten, die sich im fortgeschrittenen Stadium einer nicht heilbaren Krankheit mit begrenzter Lebenserwartung befinden, benötigen ein ganzheitliches Behandlungs- und Betreuungskonzept, damit ihre Lebensqualität verbessert und möglichst lange erhalten werden kann. Dies erfordert eine symptomorientierte, individuelle Pflege und Therapie unter besonderer Berücksichtigung körperlicher und seelischer Bedürfnisse. Die Palliativmedizin lindert also nicht nur körperliche Leiden, sondern auch geistige und seelische Probleme, die mit der Erkrankung einhergehen können. Zudem bietet sie Hilfe bei sozialen und praktischen Fragen.

Um Patienten mit einer unheilbaren Krankheit in einer geschützten und privaten Umgebung eine optimale Versorgung anbieten zu können, richtete das Knappschaftskrankenhaus bereits vor fünf Jahren einen speziellen Palliativbereich ein, der seit dem stetig weiterentwickelt und den aktuellen Anforderungen angepasst wurde. Ein extra ausgebildetes, multiprofessionelles Team aus Ärzten und Schwestern/Pflegern sowie Psychoonkologen, Seelsorgern, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und Sozialarbeitern kümmert sich um das Wohl der schwerstkranken Patienten. Die Zimmer sind in freundlichen Farben gestrichen und mit Böden in Holzoptik ausgestattet, in Kombination mit Bildern und Möbeln sorgt dies für eine wohnliche Atmosphäre. Fernseher, Tageszeitung, Telefon und Internetanbindung stehen zur Verfügung und es besteht die Möglichkeit einer Wunschkost. Begleitende Angehörige können auf Wunsch direkt beim Patienten oder im Gästehaus der Klinik übernachten. Gegenüber der Zimmer befindet sich ein separater Aufenthaltsraum mit Ledersofa und Klangstuhl zur Entspannung.

Bei der stationären Palliativversorgung steht vor allem die Linderung von ambulant nicht beherrschbaren Symptomen wie beispielsweise Schmerzen, Luftnot oder Angst und damit die Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die gut vorbereitete Entlassung nach Hause dar. Dazu ist die enge Kooperation mit den weiterbetreuenden Hausärzten, Palliativmedizinern und spezialisierten Pflegediensten in Zusammenarbeit mit dem Palliativnetz Bochum entscheidend. Für den Fall, dass eine dauerhafte Versorgung in der häuslichen Umgebung nicht möglich ist, kann die Verlegung in eine pflegende Einrichtung oder Hospiz organisiert werden.

Ziel des „Deutschen Palliativsiegels“ ist es, die Versorgungsqualität entlang gültiger Kriterien zu bewerten und letztlich die Einrichtungen auszuzeichnen, die diese umfänglich erfüllen – so wie eben das Knappschaftskrankenhaus Bochum.