10. Oktober 2011

Klinikstation mit Hotel-Charakter

Knappschaftskrankenhaus eröffnet „Anbau Süd“

Knapp 22 Monate sind vergangen, seit Bauarbeiter und schweres Gerät das Gelände auf der Südseite des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum in eine Großbaustelle verwandelt haben. Nun ist davon nichts mehr zu sehen, außer die noch etwas spärlich bewachsenen Grünflächen vielleicht. Denn zwischen Bettenturm und Personalwohnhaus ist auf einer Grundfläche von 1500 Quadratmetern für rund 11,3 Millionen Euro ein moderner, viergeschossiger Neubau von Pflege-, Untersuchungs- und Behandlungsbereichen entstanden. Die ersten Patienten werden bereits aufgenommen.

Die Wahlleistungsstationen
Das Kernstück des „Anbau Süd“ sind die zwei interdisziplinären Wahlleistungsstationen mit insgesamt 46 Betten im zweiten und dritten Obergeschoss. Hier werden Patienten in hotelähnlicher Wohlfühl-Atmosphäre behandelt und gepflegt.

Die Ein- und Zwei-Bett-Zimmer sind 21 bis 39 Quadratmeter groß und mit dunklem Kunststoff-Parkett sowie hellen Möbeln in Holz-Optik ausgestattet. Sie verfügen über einen geräumigen Einbauschrank, in dem auch ein Kühlschrank und ein Safe untergebracht sind, sowie über einen großzügigen Flachbild-Fernseher. Zu jedem Zimmer gehört ein ansprechendes Bad, das den Standards der gehobenen Hotellerie folgend über eine ebenerdiger Dusche mit gläsernen Schwing-Türen, eine moderne Bad-Keramik, sowie stimmige Möbel verfügt – ein beleuchteter Kosmetikspiegel und Föhn inklusive. Abgerundet wird der hochwertige Eindruck der Zimmer vom dazugehörigen Balkon. Hier wurden edle Holzdielen ausgelegt sowie variable Sicht- und Verschattungselemente angebracht. Bequeme Stühle laden bei einem Blick ins Grüne zum Verweilen ein. Wer den Aufenthalt in Gesellschaft sucht, kann die Mahlzeiten im attraktiven Speiseraum einnehmen oder in der Lounge das Gespräch mit anderen suchen.

Als besonderen Service erhalten Patienten der Wahlleistungsstation die üblichen Zusatzleistungen wie einen Bademantel und ein umfangreiches Menüangebot. Die Aufnahme erfolgt bequem im Zimmer und speziell ausgebildetes Servicepersonal erfüllt Extra-Wünsche wie die Zubereitung von Leib-Speisen oder kleine Besorgungsgänge. Ein kostenloser Internetzugang sowie liberale Besuchszeiten gelten hier ebenso wie im gesamten Haus.

Die Untersuchungs- und Behandlungsbereiche
Neben den beiden exquisiten Pflegebereichen finden im „Anbau Süd“ auch Büros sowie Behandlungs- und Untersuchungsbereiche Platz wie beispielsweise die Ambulanz der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, die fortan im Zwischengeschoss zu finden ist. Des Weiteren sind die Dienstzimmer der Klinikdirektoren für die Fachbereiche Unfallchirurgie und Orthopädie, Chirurgie, Neurologie und Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie hier untergebracht.

Für die Studierenden
Die Räume des ersten Obergeschosses sind der Lehre vorbehalten. In den so genannten Skills Laboren können Medizinstudierende fernab des oft hektischen Klinikalltags alle grundlegenden ärztlichen Fertigkeiten und Methoden erlernen: eine körperliche Untersuchung, die Anfertigung und Befundung eines EKG’s, die Anlage einer Venenverweilkanüle oder die Naht einer Hautwunde. Die Unterrichtsräume sind dafür speziell ausgestattet und verfügen über die wichtigsten medizinischen Geräte wie z.B. EKG und Ultraschall. Auch eine kleine Fachbibliothek und Computerarbeitsplätze stehen für das Selbststudium bereit.

Zur Architektur
Ziel der gesamten Architektur ist es, den typischen Krankenhauscharakter möglichst weit zurück zunehmen. Als zentrales Element hilft dabei das Atrium, das im gesamten Gebäude für lichtdurchflutete Flure sorgt. Eine so genannte „Bauteil-Kühlung“ schützt die Patientenzimmer zudem vor Außenhitze.

Vom äußeren Erscheinungsbild fügt sich das Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 6000 Quadratmetern perfekt in die bereits bestehende Architektur ein. Die klaren Strukturen und die strikte Gliederung des Neubaus reagiert harmonisch auf den Bestand.

Blick in die Zukunft
Nach der Eröffnung des „Anbau Süd“ sind bereits weitere Baumaßnahmen geplant. Für rund 12 Millionen Euro werden der Eingangsbereich, die interdisziplinäre Notaufnahme sowie die administrative Patientenaufnahme umgebaut und den modernen Ansprüchen angepasst.