28. Oktober 2013

Kleine Aufmerksamkeiten und das gewisse Etwas

Servicefachkräfte entlasten Pflege

Für eine gute Genesung brauchen kranke Menschen nicht nur ärztliche Versorgung und fachkundige Pflege, sondern sollten sich auch umsorgt und wohlfühlen. Deshalb geht das St. Vincenz-Krankenhaus bei der stationären Versorgung der Patienten seit zwei Jahren neue Wege: Derzeit zehn Hotelfachkräfte unterstützen die qualifizierten Pflegefachkräfte auf den Stationen bei vielen Aufgaben in den Bereichen Unterbringung, Verköstigung und Service. Thorsten Leifeld, Leiter des Patienten- und Hausservice am St. Vincenz und gelernter Hotelfachmann, weiß, worauf es ankommt: „Oft sind es die Kleinigkeiten, die das Wohlgefühl ausmachen“, so seine Erfahrung. „Es geht einfach um das gewisse Etwas, die Aufmerksamkeit, die dem Gast oder Patienten zeigt, dass man sich kümmert.“ Das sei zum Beispiel, jeden Patienten mit seinem Namen anzusprechen. „Unsere Servicekräfte können sich einfach etwas mehr Zeit für kurze Gespräche und kleine Aufmerksamkeiten nehmen, als die meist stark belasteten Pflegekräfte.“

Bei den Patienten kommt der Service gut an, deshalb sind die Servicefachkräfte in ihrer gelben Dienstkleidung inzwischen auf sechs verschiedenen Stationen im St. Vincenz unterwegs. Dort übernehmen die „gelben Engel“ unter anderem die Menüabfrage, helfen beim Essen austeilen und bieten eine zweite Kaffeerunde an. Zu ihren Aufgaben gehören außerdem der Service rund um die Wahlleistungen sowie kleinere Aufräum- und Reinigungsarbeiten, wie der Austausch von Service-Paketen oder die Vorbereitung der Krankenzimmer für Neuaufnahmen. „Den Pflegekräften bleibt so einfach mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe, die qualifizierte Krankenpflege“, erläutert Pflegedirektor Andreas Göke.

Ornella Lauretta ist bereits seit knapp 2 Jahren auf den Stationen der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie beschäftigt. „Mir macht der Umgang mit den Patienten sehr viel Spaß“, erzählt die 30-jährige Hotelfachfrau. Denn der Kontakt zum Patienten ist viel intensiver als der zu einem Hotelgast. Sie schätzt die Vielseitigkeit ihrer Arbeit – vom Bringen der Zeitung bis „einfach nur reden“. Wie ihre Kolleginnen und Kollegen weiß sie auch zu schätzen, dass die Arbeit als Servicefachkraft im Krankenhaus sehr viel familienfreundlicher ist, als in einem Hotel oder Restaurant. Wichtig ist Abteilungsleiter Leifeld zudem, dass alle Mitarbeiter des Teams ausgebildete Hotelfachkräfte sind, die auch entsprechend vergütet werden. Mit Fertigstellung des Neubaus am St. Vincenz soll das Patienten- und Hausservice-Team nun sogar zusätzlich ausgebaut werden.