07. Dezember 2012

Keine Chance den Krankenhausinfektionen

Aktionstage im St. Josefs-Hospital, Lennestadt und St. Martinus-Hospital, Olpe

Jährlich gibt es in Deutschland etwa 500.000 Fälle von Krankenhausinfektionen
(nosokomiale Infektionen), europaweit rund drei Millionen. Sie führen zu zusätzlichem
Leid für Patienten, längeren Liegezeiten und immensen zusätzlichen Kosten für das
Gesundheitswesen. In Europa sterben laut Expertenschätzungen rund 50.000 Menschen
jährlich an den nosokomialen Infektionen. Die bundesweite Kampagne „AKTION Saubere
Hände“ hat seit ihrem Beginn im Januar 2008 eine große Hygienewelle in Deutschlands
Krankenhäusern ins Rollen gebracht. Denn Experten sind sich einig, dass die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung der Übertragung von Infektionserregern die sorgfältige Händehygiene ist.

Die Gefahr von Krankenhausinfektionen nimmt auch die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen sehr ernst. Deren Krankenhäuser St. Martinus-Hospital in Olpe und St. Josefs-Hospital in Lennestadt deshalb an der Aktion „Saubere Hände“ teilnehmen und mittlerweile mit dem Aktion-Sauber-Hände-Zertifikat in Silber ausgezeichnet sind. Das Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité in Berlin initiierte die vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Kampagne 2008 und verfolgt seitdem das Ziel die gewissenhafte Händedesinfektion in deutschen Krankenhäusern nachhaltig zu erhöhen. Marion Kriebel und Bernhard Külpmann, Hygienefachkräfte der Krankenhäuser in Olpe und Lennestadt hatten deshalb an den Aktionstagen in der vergangenen Woche die richtige Händedesinfektion im Blick. „Rund 80 % aller Krankenhausinfektionen werden über die Hände übertragen. Deshalb ist es zum Wohle der Patienten von hoher Bedeutung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern immer wieder auf die richtige Händedesinfektion hinzuweisen. Aber auch die Patienten, Besucher und Angehörigen weisen wir an solchen Aktionstagen in die richtige Händedesinfektion ein und sensibilisieren sie für das Thema“, beschreibt Marion Kriebel, ausgebildete Hygienefachkraft, die Intention zur Teilnahme an der Aktion.

Ausreichende und gründliche Verwendung von Desinfektionsmittel notwendig

Nach ausführlicher Einweisung konnten alle Teilnehmer anhand von UV-Leuchten das Ergebnis überprüfen. „Wichtig ist, dass man alle Handpartien auch die Fingerzwischenräume mit viel Desinfektionsmittel gründlich einreibt. Unter der UV-Leuchte müssen die Hände gleichmäßig hell leuchten“, erläutert Bernhard Külpmann. „Die Finger und der Daumen werden oftmals nicht richtig eingerieben. Auch Ringe oder Nagelschmuck sind für die richtige Händedesinfektion ungünstig. Diese wird man in der Regel nie gründlich desinfizieren können. Dadurch erhöht sich die Gefahr der Verbreitung von Bakterien und Keimen.“
Weitere Informationen zur Aktion „Saubere Hände“ gibt es im Internet unter www.aktion-sauberehaende.de.