07. Juli 2014

Innovative Weiterbildung verbessert Ausbildung für Allgemeinmediziner

Ärztekammer Nordrhein überreicht Urkunde an Krankenhaus Köln-Holweide und Hausarztpraxen

Bisher war Köln ein weißer Fleck auf der Landkarte der Verbund-Weiterbildungen der Ärztekammer Nordrhein. Dies ändert sich: Der erste Kölner Weiterbildungsverbund unter Beteiligung des Krankenhaus Köln-Holweide und niedergelassener Ärztinnen und Ärzten erhielt am 18.06.2014 seine Urkunde aus der Hand von Herrn Dr. Dieter Mitrenga, Vorsitzender der Weiterbildungsgremien der Ärztekammer Nordrhein.
Partner im neuen Verbund sind die Hausarzt-Praxen Dr. Joist (Buchforst), Dres. Lang/Freudenhammer (Merheim) und Dres. Wagner/Stöcker (Brück) sowie die Prof. Dormann / Eisenberger (Krankenhaus Holweide).

„Ich freue mich über die Vorreiterrolle, die das Krankenhaus Köln-Holweide in Köln bei der Verbundweiterbildung übernimmt. Dies zeigt die enge Verbundenheit mit der Region und die große Bedeutung für die Versorgung der Patientinnen und Patienten im rechtsrheinischen Köln auch für die Zukunft“, erläutert Klinik-Geschäftsführer Roman Lovenfosse-Gehrt.

Bisher werden Assistenzärzte in getrennten Ausbildungsabschnitten sowohl in Praxen als auch in Kliniken ausgebildet. Sie müssen sich ihre Ausbildungsplätze suchen und die Abfolge der verschiedenen Ausbildungsabschnitte selbst koordinieren. Diese Form der Ausbildung ist nicht mehr zeitgemäß.

„Künftig bilden Mediziner aus Klinik und Praxen junge Ärztinnen und Ärzte gemeinsam und strukturiert zu Allgemeinmedizinern aus. Im Verbund bieten wir einen gemeinsamen verbindlichen Ausbildungsplan für die insgesamt 60-monatige Weiterbildungszeit. Feste Ansprechpartner erleichtern den Weg durch die Weiterbildung“, beschreibt Prof. Arno Dormann, Chefarzt der Medizinischen Klinik Köln-Holweide, das Ziel dieses Verbundes. „Die Ärzte erhalten damit Planungssicherheit. Gemeinsam können wir ein breites inhaltliches Spektrum bieten und deutlich machen, wie abwechslungsreich und interessant das Berufbild des Allgemeinmediziners ist“. Zudem wird die Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Arzt-Praxen noch enger; dies kommt einer optimal abgestimmten Patientenversorgung zu Gute.

Das innovative Weiterbildungskonzept wurde von der Ärztekammer Nordrhein entwickelt, um dem drohenden Mangel an hausärztlicher Versorgung entgegenzuwirken. Karl-Dieter Menzel, Leiter der Weiterbildungsabteilung der Ärztekammer Nordrhein: „Der demographische Wandel und die steigende Zahl chronischer Erkrankungen stellen wesentliche Herausforderungen an die künftige ärztliche Versorgung in Nordrhein-Westfalen dar. Die Zahl der Hausärzte sinkt, vor allem in ländlichen Regionen. In Köln als Großstadt ist die Versorgung insgesamt noch gut. Aber es gibt Unterschiede zwischen den Stadtteilen und vor allem ist es wichtig, rechtzeitig für die Zukunft vorzusorgen.“

In Nordrhein kooperieren derzeit in 41 Weiterbildungsverbünden über 90 Krankenhäuser und rund 340 Praxen und erleichtern mit dieser Form der Hausärztlichen Weiterbildung jungen Ärztinnen und Ärzten den Einstieg in die Allgemeinmedizin, bieten – was vielen angehenden Medizinern wichtig ist – intensive Teamarbeit und sind eine gute Werbung für den dringend benötigten und zukunftssicheren Beruf des Allgemeinmediziners.

Hintergrund:Nach den Zahlen des Bundesarztregisters sind etwa 20 Prozent der niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte über 60 Jahre alt. Im Kammerbezirk Nordrhein müssten nach Angaben der Ärztekammer Nordrhein bei circa 6.000 hausärztlich tätigen Kolleginnen und Kollegen jährlich 200 neue Ärztinnen und Ärzte nachrücken, um diese Lücke zu schließen. Derzeit liegt die Zahl bei lediglich 100 Ärztinnen und Ärzten pro Jahr. Umso wichtiger sind nachhaltige Programme wie die Hausärztlichen Weiterbildungsverbünde, die in vielen Orten und Regionen Nordrheins entstehen.

Informationen zum Weiterbildungsverbund Köln rechtsrheinisch:
www.aekno.de/Verbundweiterbildung/Koeln
Mehr zur Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin unter
www.aekno.de/Verbundweiterbildung.
Informationen zum Krankenhaus Köln-Holweide:
www.kliniken-koeln.de

–mf–