21. November 2011
Gefäßzentrum Olpe wiederholt erfolgreich zertifiziert
Das Gefäßzentrum Olpe am St. Martinus-Hospital unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Everard Braganza wurde wiederholt von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert.
In vielen Bereichen der Medizin sind in den letzten Jahren krankheitsorientierte interdisziplinäre Kompetenzzentren gebildet worden. Die Motive zur Zentrumsbildung sind dabei vielfältig und reichen von der Verbesserung der Qualität durch fachübergreifende Patientenversorgung, stärkerer Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung, bis hin zur besseren Positionierung in einem zunehmend schnelllebigen Gesundheitssystem. Seit 2003 bietet die Deutsche Gesellschaft für Gefässchirurgie und Gefäßmedizin in Kooperation mit der Private Akademie DGG die Möglichkeit an, Gefäßzentren zu zertifizieren. Zur Gewährleistung der mit dem Begriff "Gefäßzentrum DGG" verbundenen Qualität, ist es notwendig, personelle, apparative und therapeutische Standards zu erfüllen. Für die Zertifizierung muss ein schriftlicher Antrag gestellt werden. Nach schriftlichem Antrag und Sichtung der Antragsunterlagen erfolgt eine Überprüfung durch einen Vertreter des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin bzw. der Kommission für Zertifizierung.
Erfolgreiche Prüfung
Das Gefäßzentrum Olpe stellte sich jetzt erfolgreich dieser Überprüfung und wurde für weitere 3 Jahre zertifiziert. Bereits 2003 wurde die Zusammenarbeit der Fachbereiche Chirurgie, Innere Medizin und Radiologie mit der Bezeichnung Gefäßzentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert. 2006 erreichte das Gefäßzentrum Olpe die Re-Zertifizierung. "Die Voraussetzung zur Bildung eines Gefäßzentrums ist die Zusammenarbeit zwischen Gefäßchirurgie, die Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie und die Angiologie. Die weiteren Spezialgebiete Kardiologie, Nephrologie, Diabetologie und Onkologie sind innerhalb unseres Hauses vertreten. Zusätzlich erfolgt eine intensive Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kardiologen, Phlebologen, Nephrologen und Neurologen", erläutert Chefarzt Dr. Braganza die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Gefäßzentrums.
Rund 150 Operationen an den Halsschlagadern im Jahr
Der Kernbereich der Gefäßchirurgie ist die notwendig gewordene Entfernung von Gefäßverkalkungen oder deren Umgehung durch Bypasschirurgie. Rund 150 Operationen an den Halsschlagadern sowie 300 Eingriffe zur Verbesserung der Durchblutung der Beine werden jährlich durchgeführt. Einen besonderen Stellenwert hat die Ausschaltung von Hauptschlagaderaufweitungen, so genannte Bauchaorta-Aneurysmen. Darüber hinaus werden Krampfadern, größtenteils ambulant, aber bei ausgedehnten oder beidseitigen Befunden auch stationär, operativ behandelt, wobei eine enge Zusammenarbeit mit Phlebologen in Drolshagen, Plettenberg, Kreuztal und Siegen erfolgt. Auch seltenere Krankheitsbilder wie die Verengung von Arm- und Beinarterien, bedingt durch eine zusätzliche Halsrippe oder ungewöhnlich verlaufende Muskeln in der Kniekehle, werden operativ versorgt. Seit Eröffnung des Dialysezentrums in Olpe vor 32 Jahren, werden Gefäßzugänge für Dialysepatienten geschaffen. Diese langjährige Zusammenarbeit hat dem Gefäßzentrum Olpe einen Erfahrungsvorsprung ermöglicht, so dass inzwischen jährlich mehr als 550 Patienten aus einem überregionalen Versorgungsgebiet behandelt werden.
"Dieser enorme Arbeitsaufwand kann nur mit einer motivierten Mannschaft von inzwischen 4 Gefäßchirurgen, 2 Gefäßchirurginnen in Ausbildung und 2 Gefäßassistenten in Ausbildung bewältigt werden", betont Dr. Braganza. Die Radiologie, vertreten durch den Chefarzt, Dr med. Dieter Schopp und drei weitere, speziell ausgebildete Radiologen (so wie auch die Gefäßchirurgie) sind 24 Stunden an 7 Tagen die Woche zu erreichen, um eine optimale Versorgung auch von Notfallpatienten zu gewährleisten. Die Angiologie wird durch die angiologische Fachpraxis Dres. med Overhoff und Kramer in Siegen vertreten.