15. Oktober 2009

Erstmals Sprechstunde für Tropen- und Reisemedizin

Kooperation mit anerkannter Tropen- und Reisemedizinerin

Die Reiseziele werden immer exotischer, die Reisearten immer abenteuerlicher: Während man sich vor einigen Jahren damit zufrieden gab, mit dem Auto nach Italien zu fahren, um Sonne, Sand und Strand zu genießen, lassen sich heute immer mehr Menschen davon reizen, mit einem Schlauchboot den Sambesi (viertlängster Fluss in Afrika) entlang zu paddeln oder in Lehmhütten entlegener Dörfer einzukehren. Was die Reisenden von solchen Urlauben mitbringen, sind häufig leider nicht nur unvergessliche Erlebnisse und tolle Erfahrungen, sondern auch undefinierbare Krankheiten mit diffusen Symptomen. Eine Diagnose gestaltet sich oft als schwer und langwierig, wenn kein Spezialist für exotische Erkrankungen zur Rate gezogen werden kann.
Diese Entwicklung hat die Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer erkannt und kooperiert deshalb ab Oktober erstmals mit einer Reise- und Tropenmedizinerin. Dr. Regina Schleucher ist 36 Jahre alt und in Bochum als niedergelassene Hausärztin und ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Reise- und Tropenmedizin bekannt. Fortan wird sie im Knappschaftskrankenhaus jeden Mittwoch von 14 bis 15 Uhr eine Sprechstunde für Reiseberatungen, Impfungen und tropenmedizinische Fragestellungen anbieten.
Dr. Schleucher hat in Essen Medizin studiert. Nach ihrer Tätigkeit in der Tumorklinik der Universitätsklinik Essen arbeitete sie über zwei Jahre lang in der Medizinischen Klinik des Knappschaftskrankenhauses Bochum-Langendreer. Während ihres Einsatzes „Ärzte für die Dritte Welt“ in Chittagong (Bangladesh) entwickelte sie dann ihre Vorliebe für die Tropenmedizin und bildete sich in diesem Bereich an der Universitätsklinik Tübingen weiter. Nun freut sie sich auf ihre neue Aufgabe. „Es macht viel Spaß wie einst Albert Schweitzer auf der Suche nach Seuchen zu sein“, sagt sie und lässt erkennen, dass ihre Arbeit tatsächlich an die eines Forschers erinnert. Allgemeines Unwohlsein, Durchfall und Blähungen: Wer würde da schon gleich an eine Lamblieninfektion, hervorgerufen durch einen Darmparasiten, denken? Oder plötzlich auftretende Fieberschübe, die erst zehn Jahre nach einer unbemerkten Ansteckung durch die weibliche Stechmücke mit Malaria auftreten. „Oft ist es zunächst ein Fischen im Trüben, bis man durch Austüfteln das Puzzle zusammengesetzt hat, die Erkrankungen erkannt hat und dann meist relativ schnell behandeln kann“.