06. Februar 2012

Ein Herz für Brustkrebspatientinnen

VHS-Nähkurs spendet Kissen

Im Laufe ihres Lebens erkrankt jede neunte Frau an Brustkrebs. Ein Herzkissen kann helfen, mögliche Beschwerden nach einer Brustkrebsoperation zu lindern und den Alltag zu erleichtern. Zehn Teilnehmerinnen eines Nähkurses der Volkshochschule (VHS) zeigten jetzt ein Herz für Brustkrebspatientinnen: Sie spendeten 20 selbst genähte Herzkissen an die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Marienhospital Brühl. Patientinnen können sich die Kissen nach einer Operation unter die Arme legen. Die Kissen in Herzform haben lange "Ohren" und passen sich so dem Körper an.

"Aus den Medien hat unsere Kursleiterin von der Aktion erfahren und uns Näherinnen gefragt, ob wir mitmachen wollen. Wir wussten direkt: Das ist auch etwas für uns", sagte Silke Schmitz, die den Kontakt zum Marienhospital herstellte, bei der Herzkissenübergabe. "Wir können unsere Nähfertigkeiten erproben und tun gleichzeitig etwas Gutes." An insgesamt drei Abenden nähten die Kursteilnehmerinnen des Nähkurses unter der Leitung von Sabine Rewnitz-Uchtmann die Kissen.

Die Kissen aus bunten Baumwollstoffen bieten Brustkrebspatientinnen nach einer Operation viele Vorteile. Durch ihre Form passen sie sich unter dem Arm dem Körper anatomisch an. "Damit sind sie ideal zur Lagerung nach einer Brustkrebsoperation", erklärte Dr. med. Petra Stüßer, leitende Oberärztin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, die Funktion der Kissen. Zudem schützen die waschbaren Kissen vor unangenehmem Druck, zum Beispiel durch Autogurte oder Stöße, lindern Schulterverspannungen und stützen den Körper bei Husten und Niesen. Nicht zuletzt geben die bunt gemusterten Kissen emotionale Unterstützung. "Die Herzen spenden unseren Patientinnen Trost und Freude. Das ist ein schöner Nebeneffekt, der auch unter psychologischen Gesichtspunkten wertvoll für unsere Patientinnen ist. Für die tollen Kissen bedanke ich mich daher besonders Žherzlich’ bei den Näherinnen", sagte Dr. Stüßer.

Das Brustzentrum im Marienhospital ist speziell auf die Behandlung von Tumoren in der Brust ausgerichtet. Hier arbeitet die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe bei allen onkologischen Fragestellungen eng mit Pathologen, Radiologen, Psychoonkologen, Apothekern und der im Haus befindlichen hämatoonkologischen Praxis zusammen. Die Betreuung ist ganzheitlich. Sie reicht von der Diagnose und Therapieplanung während des stationären Aufenthaltes über die ambulante Behandlung (zum Beispiel Chemotherapie) bis hin zum Abschlussgespräch und zu Empfehlungen für die Nachsorge. Das Konzept umfasst auch die psychologische, seelsorgerische und soziale Betreuung.

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V. l.: Die Stationsleitung der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe Gretl Pörings, Kurssprecherin Patricia Krischer, Nähkursleiterin Sabine Rewnitz-Uchtmann, Näherin Silke Schmitz und die leitende Oberärztin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. med. Petra Stüßer mit den Herzkissen