11. November 2014

Deutschkurs erfolgreich gemeistert

Die Kommunikation mit Patienten, Angehörigen, Kollegen und anderen an der Patientenversorgung beteiligten Partnern ist das Fundament für einen optimalen Heilungsverlauf. Mehr als 30.000 der in Deutschland tätigen Ärzte haben einen Migrationshintergrund. Um zu gewährleisten, dass die Lennestädter Krankenhausärztinnen und –ärzte mit Migrationshintergrund für die Kommunikation gerüstet sind, nahm das St. Josefs-Hospital an einem vom Bundesamt geförderten Deutschkurs teil, der in Zusammenarbeit mit der Deutschen Angestellten Akademie (DAA), als vom Bund Beauftragter Bildungsträger, durchgeführt wurde. Die ersten Teilnehmer meisterten den Kurs jetzt erfolgreich.

Die zielgerichtete und gut verständliche Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist die Basis für die erfolgreiche Behandlung einer Erkrankung. Die Kommunikation stellt oftmals die größte Herausforderung für viele der fast 10.000 in NRW tätigen Ärzte mit Migrationshintergrund dar. Deutsch haben sie häufig als Fremdsprache gelernt und sind unsicher im Umgang mit Patienten, Angehörigen oder Kollegen. Detailfragen, wie bspw. bei der Erhebung der Krankheitsgeschichte (Anamnese), können aber für den weiteren optimalen Behandlungsverlauf entscheidend sein. Umso wichtiger also, dass der Arzt verständlich fragt und den Patienten auch versteht. Das haben auch die Verantwortlichen im St. Josefs-Hospital in Lennestadt erkannt. Bevor der Bund das Projekt der Sprachförderung auflegte, wurde bereits in Eigeninitiative ein Deutschkurs installiert.

„Beim bestehenden Ärztemangel im Gesundheitssystem sind die Krankenhäuser in Deutschland auf die Ärzte aus dem Ausland angewiesen. Sie sind oftmals gut ausgebildet und verfügen über entsprechendes Fachwissen. Allerdings sprechen Sie nicht immer hinreichend Deutsch“, erläutert Dr. Reinhard Schröder, Chefarzt der Chirurgie und Ärztlicher Direktor am Lennestädter Krankenhaus.

Neun junge Ärztinnen und Ärzte aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt wurden in den vergangenen 12 Monaten , parallel zum Klinikalltag in mündlichen und schriftlichen Lerneinheiten durch Hans-Joachim Pfeiffer, Deutschlehrer der DAA, in ihren Deutschkenntnissen geschult. Nach einem Spracheinstandstest wurden in zahlreichen Modulen neben der fachlichen Sprache in Wort und Schrift auch regionale Sprachbesonderheiten vermittelt. Oberstes Ziel der Weiterbildung war es, die Ärztinnen und Ärzte mit Migrationshintergrund zu einem versierten Umgang mit der deutschen Sprache im Klinikalltag zu befähigen und das Sprachoberstufenniveau C1 zu erreichen, welches die sprachliche Voraussetzung zur Aufnahme eines Hochschulstudiums ist. Alle Kursteilnehmer bestanden den mündlichen Teil Ihrer Abschlussprüfung mit sehr gut.

„Mit zunehmender Kursdauer konnten wir bei den Kolleginnen und Kollegen im Klinikalltag schon einen deutlich sichereren Umgang mit der deutschen Sprache erkennen. Wir können neben der erfolgreichen C1-Prüfung somit auch in der Praxis den Erfolg des Kurses nachvollziehen“, bestätigt Dr. Martin Bischopink, Chefarzt der Medizinischen Klinik.

In einer kleinen Feierstunde ließ der verantwortliche Personalmitarbeiter Georg Peez das vergangene Jahr Revue passieren und bedankte sich bei allen Beteiligten. Anschließend gratulierten die beiden Chefärzte, Verwaltungsleiter Christof Blume, André Brey und Kamran Vafakhah von der DAA sowie Deutschlehrer Hans Joachim Pfeiffer den erfolgreichen Absolventen. Das Zertifikat zur erfolgreichen C1-Prüfung erhielten Herr Talal Aldello, Herr Mymoon Alhaj, Frau Kudret Budak, Frau Andrea Calles, Herr Mohamed Elgendy, Frau Iona Grigore, Frau Kkaddam Dalia, Herr Khalil Isam, Frau Elena Poursanidou.