30. März 2011

Dem Schmerz begegnen

Patientenforum Schmerztherapie am 6. April 2011 im St. Josef Krankenhaus Haan

Rund zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben ein Schmerzproblem. Für die Betroffenen sind Schmerzerkrankungen mit einem hohen Leidensdruck und einer oftmals nicht enden wollenden Odyssee zu verschiedensten Ärzten verbunden. Gemeinsam klären das St. Josef Krankenhaus Haan und die Selbsthilfegruppe Schmerz am 6. April in einem Patientenforum über das Thema auf.

Der Schmerz ist immer da. Tag und Nacht. Er ist mal mehr, mal weniger stark, verschwindet aber niemals ganz. „Das ist als ob Sie in einer Zelle sitzen und draußen rasselt der Wärter mit seinem Schlüsselbund, um Sie zur nächsten Runde Folter abzuholen“, beschreibt Rosemarie Faber, selbst seit elf Jahren Schmerzpatientin und Vorsitzende der Selbsthilfegruppe Schmerz Haan, die Gefühle, die mit einer chronischen Schmerzerkrankung einhergehen. Chronische Schmerzen sind ein vielschichtiges Problem und dazu ein sehr individuelles, denn: Schmerz lässt sich nicht durch Geräte messen. Er ist nicht – wie ein gebrochenes Bein oder eine Schnittwunde – sichtbar. Was für den einen noch erträglich ist, ist für den anderen schon nicht mehr auszuhalten.

„Wir sprechen von chronischen Schmerzen, wenn nach einer Erkrankung oder einer Verletzung ein schmerzhafter Zustand übrig bleibt, der einen quälenden Charakter hat“, erläutert Dr. Peter Rensmann, Chefarzt der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmertherapie am St. Josef Krankenhaus Haan. Ein Zustand, der viele Probleme und Fragen mit sich bringt, über die der Mediziner und die Selbsthilfegruppe im Patientenforum „Schmerztherapie – Hilfe zur Selbsthilfe“ am 6. April in der Aula des St. Josef Krankenhauses Haan aufklären wollen. Dass der Informationsbedarf zum Thema chronische Schmerzen groß ist, weiß auch Dr. Stefan Stranz, Einrichtungsleiter des St. Josef Krankenhauses Haan. „Das Thema ist einfach noch nicht so sehr im Fokus wie es sein sollte“, erläutert er. Dabei sind Information und Eigeninitiative ein wichtiges Element einer erfolgreichen Schmerztherapie. „Letztendlich ist der Patient sein bester Heiler“, umschreibt es Dr. Peter Rensmann. Zwar geben die Mediziner wichtige Hinweise zum Umgang mit den Schmerzen, verschreiben Medikamente helfen durch andere Behandlungsmöglichkeiten. „Aber letztlich ist in der Schmerztherapie das eigene Verhalten des Patienten ausschlaggebend“, so Dr. Peter Rensmann. Viel Geduld braucht es da auf beiden Seiten – bei Patient und Arzt, um die bestmögliche Therapiekombination aus den unterschiedlichen Elementen zusammenzustellen.

Chronische Schmerzerkrankungen werden – das sind sich Spezialisten einig – in den nächsten Jahren weiter zunehmen. „Dem wollen wir mit Engagement begegnen“, verspricht Dr. Stefan Stranz. Das Patientenforum ist hierfür ein gelungener Anlass.

Patientenforum „Schmerztherapie - Hilfe zur Selbsthilfe
Mittwoch, 6. April 2011, 16.30 bis 20.30 Uhr
Aula des St. Josef Krankenhauses Haan

Allein gelassen?! – Recht auf Schmerztherapie
Harry Kletzko
Geschäftsführer der Gesellschaft für Algesiologische Fortbildung mbH, Vizepräsident der Deutschen Schmerzliga e. V., Präsident des Neuropathic Pain Network, Geschäftsführer der Integrative Manages Care GmbH

Wenn’s kribbelt, sticht, klopft oder brennt – worauf muss ich achten?
Dr. Artur Schikowski
Facharzt für Neurologie, Spezielle Schmerztherapie, Psychiatrie und Psychotherapie im Facharztzentrum Düsseldorf

Bewegung tut Not
Gabriele Eckhardt
Leiterin des Zentrums für Physiotherapie Haan

Versorgungsstrukturen im Kreis Mettmann
Dr. Peter Rensmann
Chefarzt Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie im
St. Josef Krankenhaus Haan
Dr. Stefan Stranz
Einrichtungsleiter im St. Josef Krankenhaus Haan

Die Selbsthilfegruppe Schmerz in Haan stellt sich vor
Rosemarie Faber
Vorsitzende Selbsthilfegruppe Schmerz in Haan

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.