29. April 2015

Das Bauchaortenaneurysma – Der stille Mörder

Am 9. Mai 2015 findet der bundesweite Screeningtag der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin statt. Dr. Udo Huberts, Chefarzt der Gefäßchirurgie am St. Josef Krankenhaus Haan und Leiter des Gefäßzentrums Kplus, beteiligt sich mit einem Vortrag und kostenlosen Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes.

12.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an einem unentdeckten Bauchaortenaneurysma, einer Erweiterung der Hauptschlagader im Bauchraum. „Bei etwa dem doppelten Durchmesser wird es gefährlich“, weiß Dr. Udo Huberts, Chefarzt der Gefäßchirurgie am St. Josef Krankenhaus Haan. Bei Frauen liegt diese Grenze bei 4,5 Zentimetern und bei Männern bei fünf Zentimetern. Männer sind sechsmal häufiger betroffen als Frauen. „Wir nennen das Bauchaortenaneurysma einen stillen Mörder, weil es lange Zeit ohne Symptome bleibt“, so der Leiter des Gefäßzentrums Kplus. Platzt das Aneurysma, bleiben nur noch wenige Augenblicke, um ein Krankenhaus aufzusuchen. Nur 50 Prozent der Patienten schaffen es lebend ins Krankenhaus. Ein Aneurysma wird in regelmäßigen Abständen durch Ultraschall überwacht, größere Aneurysmen werden nach unterschiedlichen Methoden operiert. „Konventionell wird der Bauchraum eröffnet und das Blutgefäß oberhalb und unterhalb der Arterienerweiterung abgeklemmt“, so Dr. Udo Huberts. Bei der zweiten Variante wird eine Gefäßprothese als Ersatz eingenäht. „Das geschieht über die Leistenarterie, eine so genannte Stent-Prothese wird von innen eingebracht, um das Aneurysma zu schienen und auszuschalten.“ Dieser Eingriff ist schonender, eignet sich jedoch nicht bei allen Aneurysmen.

Damit es gar nicht so weit kommt, kann durch eine kaum belastende Ultraschalluntersuchung eine Vergrößerung im Vorfeld schnell festgestellt werden und viele Leben retten. Studien zeigen, dass in Ländern, die ein Bauchscreening als Vorsorgeuntersuchung durchführen, die Anzahl der Todesfälle durch ein Bauchaortenaneurysma um 50 Prozent senken konnten. „Leider gehört diese Vorsorgeleistung noch nicht zum Vorsorgekatalog der Krankenkassen“, bedauert Dr. Udo Huberts. Am 9. Mai bietet er in der Aula des St. Josef Krankenhaus Haan, ab 9.30 Uhr, kostenlose Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes an. „Da wir hierfür keine Termine vergeben, kann es zu Wartezeiten kommen“, bittet der Chefarzt um Verständnis. Um 10.30 Uhr hält Dr. Udo Huberts zudem einen Vortrag zum Thema und nimmt sich Zeit für die Beantwortung von Fragen.

Veranstaltungsinfos

Aktionstag Bauchaorta im Gefäßzentrum Kplus
Samstag, 09. Mai 2015, 9.30 bis 12.30 Uhr
Aula im St. Josef Krankenhaus Haan
Robert-Koch-Straße 16

10.30 Uhr Vortrag
„Das Bauchaortenaneurysma – der stille Mörder“
Dr. Udo Huberts, Chefarzt Gefäßchirurgie St. Josef Krankenhaus Haan

Kostenlose Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, daher sind Wartezeiten möglich.